Filmkritik: "TED"

Man könnte glauben, jemand hatte den Ehrgeiz, den guten alten ALF auf FSK 18 aufzubohren und daraus einen Film für die heute Spätpubertierenden zu basteln. Es werden aber garantiert keine Katzen gequält. Ted ist ein Teddy, der lebendig wurde (bitte nicht darüber nachdenken). Er und sein Kumpel sind inwzischen erwachsen ... blabla bla ... und kämpfen sich jetzt durch eine erträglich lustige Beziehungskomödie.

Das Drehbuch an sich gibt nicht wirklich viel her. Den Nachweis kann jeder selbst erbringen: stellt Euch mal an Stelle von ted einen "normalen" Schauspieler vor. Das Resultat wäre eine der üblichen zotigen Sommerkomödien ("leg Dich quasi nicht mit Ted(dy) an") , die schon bei der Premiere im kleinsten Kinosaal versumpfen.

Komisches Moment entsteht vor allem aus der Knuddeligkeit des Teddies - da diese (die Knuddeligkeit)  im krassen Gegensatz zu seinen derben Sprüchen steht. Eine Variante der "Mann im Körper eines Kindes" oder "Frau im Körper eines Mannes" Komödien. Staubtrocken gut (zumindest in der englischen OV) kommen auch einige von Teds Kommentaren. "Wow! Das hat er jetzt nicht wirklich gesagt?". Diese Momente machen einiges wett.

Spätestens aber bei der "Schlägerei im Schalfzimmer" war ich etwas beleidigt. Selbst in der Logik dieses Filmes stellen sich da alle (Fell)Haare auf. Das geht einfach nicht. Die Szene trägt auch rein gar nichts zur Handlung bei. "Lieber Herr Drehbuchautor - weniger ist manchmal mehr!".

Ein haariges nettes Komödchen. Wers etwas derb mag, sollte als Alternative "Verrück nach Mary" in den Player werfen.

http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=EoIBz7lvBHw

/* Ende und Spoiler - "roter Alarm" */

Die Übersetzung des "Donnersongs" fand ich eher etwas peinlich. Ich würde die englische OV bevorzugen für das volle Erlebnis.

Nicht unerwähnt bleiben soll (wie Catherine Reitman in "Breaking it down" mal wieder sehr unterhaltsam darlegt) Giovanni Ribisi, der als wahnsinniger Entführer einfach nur Lust auf MEHR macht. Grossartig auch wie sich der Film dann am Ende selbst auf die Schippe nimmt - sinngemäss: "Er wurde wegen Entführung eines Teddybären verhaftet und dann freigelassen, weil es zu lächerlich klang".

Zu den Flash Gordon Referenzen: es sind zu viele. Viel zu viele. Die meisten aus der Zielgruppe werden den Film sowieso nicht kennen. Er er ist auch - hüstel - grottenschlecht.

Ich bin noch unschlüssig, ob das "Disney" Ende ("er ist tot Jim"... alles weint .. er blinzelt und ist doch nicht tot) phantasielos oder eine Hommage an die gerade genannten Tierfilme sein soll.