Filmkritik: "Stolen" (2012)

Nicolas Cage hat bessere und wahrlich schlechtere Filme begleitet - ein Durchschnittsfilm mit Logikfehlern. Alles beginnt mit einem handelsüblichen Bankraub, der ein bisschen schief geht. Soviel zum Vorspiel.

Im Hauptakt versucht Nicolas Cage verzweifelt seine Tochter zu befreien (für diese Mission kehrte Herr Cage ja in der Vergangenheit auch schon aus der Hölle zurück: "Drive Angry"). Und er muss dazu das Geld auftreiben, welches bei dem Bruch verloren ging.

Da langweilt sich der Fachmann und der Laie geht eine Runde pinkeln.

Ok. So schlimm ist es nicht. Wenn der Film nicht zwei grossartig katastrophale Logikfehler hätte (siehe den Spoilerteil nach dem Trailer), würde ich ihn bedingt als gepflegte Einschlafhilfe empfehlen.

Mit STOLEN arbeitete Regisseur Simon West („Expendables 2", „The Mechanic") nach CON AIR zum zweiten Mal mit Oscar-Preisträger Nicolas Cage („Drive Angry", „Bad Lieutenant") zusammen. Die Action-Experten überzeugen erneut mit einem konsequenten und adrenalingetränkten Blockbuster-Thriller, bei dem von der ersten Minute an atemlose Spannung herrscht.


/* Spoiler - gelber Alarm - Filmfehler - Logikfehler  */

Der Facepalm des Films: ein Einbeiniger betäubt Herrn Cages Tochter und hieft sie nachher in den Kofferraum. Da schreit der Realist in mir "Einspruch - grober Unfug - er kann das Mädel da nie reinheben!". Hier waren Profischlamper beim Drehbuch zu Werke. Und ich rede gar nicht von der "GPS im Kofferraum" Szene. Bin ich denn der Einzige, der es für gewagt hält, im Kofferraum eines Taxis etwas zu verstecken, was der Fahrer nicht gleich finden soll. Ein TAXI ist ein Gefährt, das Leute und Gepäck transportieren soll. Facepalm!

Das "Finale": Don´t get me started! Er macht den Job nochmal.Was habe ich geschluckt.... Er brennt sich durch den Tresorboden. Und schon wieder möchte der N24 Zuschauer in mir "Einspruch" rufen. Tresore werden niemals nur mit Stahl verkleidet. Die Erbauer solcher Anlagen rechnen nämlich mit so einem Angriff. Eine simple Stahlbetondecke nach der Stehlplatte hätte Herrn Cages Werkzeug aufgehalten.

Richtig clever fand ich die Idee, das Gold einzuschmelzen. Freut Euch, es könnte schlimmer kommen und es kommt schlimmer. Ein Feueralarm! Was für ein Unsinn. Seismische Sensoren, Bewegungsmelder und Lasergitter - daran haben wir uns gewöhnt, aber ein Feueralarm im Tresorraum? Forget it!

Das "absolute Finale". Kein Filmfehler, aber wieder ein Facepalm Event. Wir erinnern uns, dass Herr Cage ja immer wieder als Superhirn bezeichnet wird. Dieses Superhirn kommt auf die Idee, das Auto mit seiner Tochter im Kofferraum zu wassern. Nur weil der Karren ein bisserl brennt? Hätte er die "Car-escape" Mythbusters Folge gesehen, hätte er gewusst, dass der Wasserdruck es ihm unmöglich machen wird, den Kofferraum zu öffnen - bis alles unter Wasser steht. Er kriegt seine Tochter ohne Wasser viel schneller aus dem kokelnden Auto!

Ganz grosses Kino sieht anders aus.