Filmkritik: "Der Auftragslover"

Ein gerade mal so erträglicher "er verliebt sich in sie, obwohl es nur ein Job sein sollte" Film. Alex ist Profi. Er wird engagiert, wenn es darum geht, Mädels von ihrer momentanen Beziehung zu separieren. Er und sein Team machen das auch ganz toll, wie man in der Anfangssequenz vor die Äuglein gesetzt bekommt.

Aber schon hier hängt das Konzept: Die Mädels verlieben sich in den "Neuen" und lassen den "alten" stehen.

Was?

Wenn ich einen Ferrari geliehen bekomme und ihn nicht behalten kann, lass ich dann den alten Käfer stehen und laufe zu Fuss weiter? Da schüttelt der Zuschauer den Kopf!

Zum Glück driftet der Film nicht vollkommen in die Lächerlichkeit ab und bleibt somit eine anschaubare Unterhaltungsquelle für einen verregneten Sonntag Mittag als Einschlafhilfe.

http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=3VnIlziQB7Q

/* Spoiler */

Der "Twist" am Ende. Naja. Wenigstens an dieser Stelle hat sich jemand versucht, Gedanken zu machen. Leider ist das Schema dieser Art Filme schon sehr abgelutscht: Sie verliebt sich, er verliebt sich. Sie erfährt, dass er bezahlt wurde.  Gähn.

Beim Auftragslover stört mich einiges:

1. Warum soll "Sie" ihren beinahe-Mann denn nicht heiraten? Weil ihr Vater ihn nicht mag? Zeigt ihn doch einfach mit dem Zimmermädchen rumfummeln und die Sache ist klar.

2. Warum verliebt sich Alex so plötzlich doch in sie? Es ist kein Grund erkennbar.

3. Warum rennt sie erst weg, als sie erfur, dass Alex das Geld abgewiesen hat? Da wäre es noch logischer gewesen, wenn sie nach der Nacht vor der Hochzeit einfach abgehauen wäre.

Filmkritik: "Foolproof - Ausgetrickst"

Schön gemachter "Break in"  Thriller mit kleinen Schwächen. "Ich liebe es, wenn ein Plan idiotensicher ist", so könnte man den Film treffender umschreiben als es der deutsche Untertitel versucht.

Einen perfekten Plan für ein perfektes Verbrechen - das ist ihr Hobby. Das kleine Grüppchen geht detailverliebt und professionell ans Werk. Doch der Perfektionismus wird bestraft, denn der Plan wird duchgeführt. Aber nicht von ihnen selbst.

Ein kanadischer Film, mit dem man so nicht rechnet. Mag er auch an die Klassiker wie "Verlockende Falle" und "Die Thomas Crown Affäre" nicht heranreichen, so unterhält er doch recht gekonnt. Die technischen Details stimmen. Bis auf einen grossen Schnitzer, der mich ziemlich verärgert hat - mehr im Spoiler nach dem Trailer.

Wer die Klassiker schon kennt, mag "Foolproof" als nette Varition des Themas geniessen.

http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=b9ZbfLHOpE8

/* Spoiler - Filmfehler - Logikfehler */

Natürlich ist mal wieder die Aufzugsszene der Stein meines Anstosses.

Schneidet man die Trageseiles eines Fahrstuhls durch, landet er automatisch in der Fangeinrichtung. Dagegen kann man nichts machen. Der einzige mir bekannte Film, der das richtig auf die Reihe kriegt, ist "Speed". Denn hier sprengt der Bösewicht ebendiese Fangeinrichtung und der Aufzug kann nach Belieben nach unten rasen.

Vorbemerkung: Diese Art Aufzug hängt über eine Umlenkrolle am Dach an einem Gegengewicht. Aufgrund der Rolle bewegen sich Aufzug und Gegengewicht immer entgegengesetzt: Ist der Aufzug oben, hängt das Gewicht unten. Und umgekehrt.

Nun zum Fehler: Die Guten hängen unter dem Aufzug, springen auf das Seil mit dem Gegengewicht, das Seil reisst, der Aufzug rast nach unten und das Gegengewicht mit ihnen nach oben.

Bullshit: Wenn das Seil reissen würde, würde das Gegengewicht natürlich mit unseren Helden nach unten flutschen. Sie würden zerschellen und das Seil auf sie fallen.

Offensichtlich war es für den Drehbuchautor einfacher, diese technisch unkorrekte Lösung zu wählen.

Das schadet dem Film, der sonst sehr viel Wert auf technisch raffinierte Details legt (siehe den UV aktiven Puder, um das Versteck des Schmuckes zu finden).

Die Lösung wäre relativ einfach möglich gewesen, mit Hilfe z.B. einer Wartungsleiter die an der Schachtwand befestigt sein könnte.

Filmkritik: "The Expendables 2"

Was für ein langweiliger Action Schwachsinn! Und so etwas sagt jemand, der bei "Shoot´em Up" und "Crank" verzückt das Gesicht zu einem debilen Dauergrinsen verzieht? In der Tat!

Zuersteinmal empfand ich die (deutschen) Dialoge als eine Beleidigung meiner neuronalen Netzwerke. Aber damit hätte man leben können. Auch mit der teilweise grausigen schauspielerischen Leistung einiger der Actionsäcke. Selbst die strohdumme Handlung hätte ich noch verdauen mögen, was dem Film aber letztendlich das Genick bricht, ist die - wirklich nur minimal - vorhandene Selbstironie.

Wenn Chuck Norris einen Chuck Norris Witz erzählt, ist das schon beinahe witzig. Wenn Schwarzenegger durch eine Wand bricht und - was wird er wohl sagen - "ich bin zurück" - brüllt, ist das beinahe witzig. Wenn diese Handlungsfragmente aber wild über den Film verteilt werden ohne Sinn (woher kommen die Jungs in dem Moment eigentlich), sollte man den ganzen Schritt wagen und eine richtige (!) Komödie produzieren. Da haben dann aber auch schnulzige Beerdingungsszenen keinen Platz.

Der Film ist nur zu ertragen, wenn man vom Alkohol zugedröhnt, jeden Ausspruch der Antihelden als Selbstverarsche verstehen möchte und den Sinn des Geballers vollkommen übersehen will. Oder in der englischen OV. Schwarzeneggers "I need a begga gun" gewinnt hier deutlich an Unterhaltungswert.

Die EXPENDABLES sind zurück! ...Ab 30. August nur im Kino. http://www.Expendables2-Film.de Barney Ross (Sylvester Stallone), Lee Christmas (Jason Statham), Yin Yang (Jet Li), Gunnar Jensen (Dolph Lundgren), Toll Road (Randy Couture) und Hale Caesar (Terry Crews) sind zurück. Und bekommen diesmal Verstärkung von Billy the Kid (Liam Hemsworth) und Maggie (Yu Nan).

Ein kleiner /* Spoiler */ zum Finale noch: Wenn sich Sylvester Stallone und Jean-Claude Van Damme zur "Endabrechnung" gegenüberstehen und Van Damme alle Meinungsverstärker von sich wirft und Stallone auffordert, wie ein Mann zu kämpfen, spätestens hier wäre noch eine Möglichkeit gewesen, dem Film eine humoristische Note zu geben. Hätte Stallone einen auf Indiana Jones gemacht, ihn einfach erschossen und etwas in der Art gemurmelt "zumindest habe ich zuerst geschossen", wäre es ein Brüller gewesen. /* Ende des Spoilers */

Für alle anderen würde ich die oben erwähnten Filme als Alternative empfehlen. Ich möchte der Liste noch "Death Race" hinzufügen. Auch der ist voll sinnloser Schiessereien - aber macht halt auch richtig Spass.


Filmkritik: "Madagascar 3"

Netter Film für die ganze Familie (auch für Menschen mit zweistelligem Lebensalter gute Unterhaltung). Selten werden erfolgreiche Filmserien mit der Zeit besser. So hatte ich eigentlich beschlossen, nach Ice Age 4 mal eine Pause bei den Fortsetzungen zu machen.

Aber die öffentliche Meinung zu "M3" hat mich dann doch bewogen, mir diesen Film vor die Augen zu setzen.

Ich war realtiv baff: Die witzig rasante Handlung zog mich schon nach den ersten Sekunden direkt ins Geschehen. Wo im ersten Teil immer wieder Längen etwas zum Gähnen verleiten, hat man hier die Handlung mit netten Ideen schwungvoll aufgelockert.

Der Seehund hat mich zugegebenermassen etwas genervt, aber die anderen Charaktere haben alle (auf ihre Art) den notwendigen Knuffigkeitsfaktor (Bis auf eine Ausnahme. Die Dame wird mir nicht böse sein, sie will sicherlich nicht wirklich geliebt werden - hüstel).

Die kurzen Gesangseinlagen stören einmal zur Abwechslung überhaupt nicht - sie passen (im Gegenteil) vorzüglichermassen zum Soundtrack.

Vom visuellen Standpunkt her, hat man sich nicht mehr Mühe gemacht als gewohnt. Das Wasser sieht recht gut aus, bei der Fellanimation wurde etwas gespart.

http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=wh8xhjcmBas

Filmkritik: "Prometheus"

Optisch gigantisch - aber Ende doch etwas enttäuschend. Anfangs erinnert der Film stark an 2001 (und das sicherlich nicht zufällig). Er gönnt sich sogar den Schenkelklopfer, den einzig "Wachhabenden" an Board "David" zu nennen. Der noch dazu ein Android ist. Herrlich.

Leider fällt es mir schwer, den Film ohne Spoiler zu kritisieren. Zweifelsfrei funktioniert die CGI und der Soundtrack zu beinahe 100%. Noomi Rapace (Verblendung Verdammnis Vergebung) hat ganz klar das Zeug zur Ripley Wiedergeburt.

Die Story. Naja. Die Menschheit sucht ihren Schöpfer (aka "Prometheus" entsprechend der Sage). Der Planet, auf dem sie landen, scheint aber nicht so freundlich gesonnen zu sein, wie alle denken. Ein Horrortrip beginnt, der mich (von der Story her) aber nicht vollkommen überzeugen konnte. Wir sehen uns nach dem Trailer im Spoilerbereich.

http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=gCryADcgWCQ

/* Spoiler */

Anfangs faszinierte mich die Unsicherheit, wo im Alien Universum (zeitlich) ich den Film einzuordnen hatte. Später bewunderte ich, die gewollte Antiparallelität zu "Alien I". Hier lässt man die Kontaminierten einmal nicht an Bord (und es geht trotzdem alles schief). Hier entfernt man das Alien aus dem Körper - und wir wissen, wie es enden wird.

Dann fällt man aber von einem Logikloch ins nächste:

Warum kontaminiert David Charlies Drink? Er wurde von seinem Meister aufgefordert, sich mehr anzustrengen. Ich schliesse mich der Interpretation an, dass dies in Davids Logik rechtfertigte, den Menschenversuch durchzuführen. Sofern man ihm unterstellt, keine Emotionen zu haben, folgt er damit nur der Anweisung seines Herrn. Das akzeptiere ich zwar, aber woher wusste David denn überhaupt, dass die Flüssigkeit dergestalt wirken könnte? Man erinnert sich zwar an die Anfangssequenz des Films -  aber das konnte David nicht gesehen haben.

Was sagt David eigentlich zu dem aufgetauten Heini? Movieline hat es herausgefunden. Sinngemäss sagt er: "Dieser Mann möchte nicht sterben und er hofft, dass Du ihm hilfst". Die Antwort war eindeutig. Aber was soll diese ganze Story mit dem "Ewig Leben" Thema überhaupt? Die Militärnutzung in den nachfolgenden(Alien)  Teilen erscheint viel sinnvoller und glaubhafter.

Und am Ende? Mir erschien es eher ungewollte komisch, als die Notfalleinheit auf dem Boden aufplumpste. Wir wussten ja vorher, dass sie verendet werden würde (es wurde ja auch hinreichend deutlich betont, wie autark sie ist).

Das "Vorfinale" mag überraschen, aber nicht befriedigen. Das Finale scheint die Brücke zu Alien zu schliessen. Oder doch nicht?

Die Wikipediaeinträge sprechen von dem urpsrünglichen Plan, ein Prequel zu verfilmen, der dann aufgegeben wurde. Mir will sich nicht erschliessen, warum eigentlich. Das abgesürzte Raumschiff aus "Prometheus" passt doch prima zu dem Wrack aus "Alien I"? Liest man aber genauer nach, handelt es sich eindeutig nicht um die gleichen Örtlichkeiten (siehe Wikipedia zu Alien und Prometheus).

#Detail ON: Zu den Lokalitäten

Die Englische Wikipedia sagt zu "Alien": "Upon receiving a transmission of unknown origin from a nearby planetoid, the ship's computer awakens the crew". Zu Prometheus nennt die selbe Quelle: "... the scientific vessel Prometheus to follow the map to the distant moon LV-223".

Sollten beide Angaben richtig sein, kann der Ort an dem die Nostromo die Aliens entdeckt nicht dem Ort entsprechen, den vorher die Prometheus gefunden hat.

#Detail OFF

Ich fürchte, die Geldgeber wollten sich offenlassen, weiter Folgen zu drehen. So ganz am Ende ist die Story ja noch nicht. Noomi hat sich ja in Trilogien bewährt.

Filmkritik: "Das Bourne Vermächtnis"

Bewertung: ein erträglicher Actionfilm, der sich aber nicht als würdiger Nachfolger der Trilogie qualifiziert. Aus dem Film hätte sich etwas machen lassen. Doch leider dümpelt die Kernhandlung um die Frage, woher der Superagent seine Drogen bekommen kann, nachdem sein "Programm" (und damit auch er) gecancelt wurde (Spoiler nach dem Trailer).

Was für eine Verschwendung an grossartigen Schauspielern!

Der Film langweilt bei einigen zu langen, zu unscharfern Verfolgungsszenen, beleidigt aber nicht die Intelligenz des Zuschauers. Gut geeignet für einen verregneten Sonntag vorm Fernseher, kein "must see".

http://youtu.be/ALjpg7rAlmE

/* Spoiler und Ende */

Jeremy Renner (designierter "Bourne" Nachfolger) macht seine Sache im ersten "Schneedrittel" wirklich grossartig. Schön gelöst, wie er vom "Radar" verschwindet (Wolf sei dank). Sehr gut durchdacht.

Grausig fand ich die "Stadtverfolgungsszene": ER rennt durch die halbe Stadt von Dach zu Dach, SIE stapft ein bisserl rum und beide treffen sich "zufällig" an der gleichen Stelle und er rettet sie. Was für ein Unfug!

Die Ausweis Fälscherszene: Was sollte hier denn angedeutet werden? Etwas Knetmasse, ein Draht und ein Foto-Blitz? Ich könnte mir nur vorstellen, dass mit dieser Ausrüstung die Ausweisblätter verschweist werden sollen. Das könnte funktionieren. Wenn man sich aber beim Drehbuchschreiben, soviele Gedanken um dieses Detail gemacht hat, dann kann man es doch auch richtig zeigen, damit wir die Sache verstehen (so schnell, wie der Film geschnitten ist, hätte das maximal 10 Sekunden des Films gekostet).

Die Labor-Schiess-Szene: Hier hätte man ein bisserl andeuten können, wie sich der Laborleiter verändert, oder wie ihm jemand etwas in den Drink mischt. Diese Szene hat mich sowieso enttäuscht. Sie dient nur dazu, die Ärztin einzuführen. Alle anderen Agenten werden mit der gelben Pille getötet. So eilig war es auch nicht, das Laborpersonal zu beseitigen. Ein Unfall hätte gereicht. Die Ärztin musste aber überleben und so entstand wohl ebendiese unsägliche Sequenz.

Die Selbstmordüberredungsszene: Wieso quatschen sie so lange rum? Der zweite Agent sucht eh schon die Waffe (sie wissen ja, dass sie ein besitzt) - also ist klar, wie sie ihren "Selbstmord" arrangieren wollen. Man will uns also weissmachen, dass diese Organisation, die über eine eigenes Labor verfügt, keine Mittelchen hat, die Lady erst unter Wahrheitsserum zu befragen und sie später einfach "für immer schlafen legen" kann?

Die Verfolgungsjagd am Ende: Viel zu lang. Und völlig uninteressant, da man eh nur verwaschene unscharfe Ausschnitte sieht.

Die Endsequenz - "Achne!" - soll das ein "James Bond Ende" werden?

Filmkritik: "Mein erster Mord" / "Mini´s Frist Time"

Bewertung: Klasse "Femme Fatal" Killerkomödie Mini sammelt erste Male. Und das in jeder Beziehung. Die Situaion eskaliert allerdings als sie gelangweilt ihre Dienste zum ersten mal als "Escort Service" anzubieten und ihr erster Freier sich als ihr Stiefvater herausstellt.

Das Spiel wird interessant als den beiden klar wird, wie grossartig ihre Beziehung ist und es nur einen störenden Faktor in Form ihrer Mutter gibt.

Keine Sorge, die Geschichte wird noch viel verzwickter ;-) Ein klein wenig wurde ich an "Wild Things" (Empfehlung!) erinnert.

http://www.youtube.com/watch?v=1bBa7qB7d60&feature=player_detailpage