Filmkritik: "The counselor"

Dieser Film ließ mich nach 117 Minute wie ein Häufchen Ahnungslosigkeit im schönen aber unbequemen Kinosessel meiner Verwirrung zurück.

Handlung.

Ein Anwalt - der "Counselor" - erweitert seinen Wirkungsbereich und plant den Einstieg ins professionelle Drogengeschäft. Etwas geht ganz grausig schief. 

Realisierung.

Alleine die Eröffnungssequenz muß begeistern. Selten sieht man so geschmackvoll inszenierte Erotik. Toll gemacht!

Jetzt nimmt der Film Fahrt auf und wir lernen über Diamanten, Drogen, Frauen und Ferraris Dinge, die wir letztlich nicht wissen sollten (und vielleicht auch wollten). Gemein - der Film beginnt im leicht humorigen Erzählgalopp (hier brilliert Brad Pitt - mal wieder ganz in seinem Element), wird dann spannend, dramatisch und grausam.

In diesem cineastischen Wechselbad liefern Cameron Diaz und Michael Fassbender eine ziemlich oscarverdächtige Leistung ab: Am Ende des F1lms möchte man vor Frau Diaz davonlaufen und mit Michael heulend in der Ecke sitzen. Auch wenn ich im letzten Drittel die Dialoge dann auch manchmal etwas geschwollen und nervig fand. Zu viel intellektuelles Gebrabbel pro Zeiteinheit für meinen Geschmack.

Ein unglaublich guter Film einerseits. Ich freue mich, ihn gesehen zu haben. Werde ihn aber auf keinen Fall noch einmal ertragen und auch nur wenigen Leuten diesen Horrortrip empfehlen. 

Am Ende des F1lms: Herr Scott übermittelt eine sehr klare Botschaft in einem sehr schwierigen Film. 


/* Spoiler - das Ende des Counselors und was wirklich passierte */

Cameron Diaz "Malkina" hat sie alle reingelegt. Die Zeche mussten alle zahlen, die mit der Sache zu tun hatten. Der Counselor mag zwar nichts zur Katastrophe beigetragen haben, das spielt aber bei seinen Geschäftspartnern keine Rolle. Er verliert seine Frau und muß am Leben bleiben - das ist seine Strafe.

Eine klare Moralbotschaft.