Die letzte Sünde: "Sin City 2 - a dame to kill for"

Als die ersten Trailer dieses Filmes über die Leinwand rauschten, war ich schon voll der Vorfreude auf die Fortsetzung der legendären Comic Adaption. Und jetzt haben wir ihn bekommen: Der zweite Teil hat es vom Comic auf die Leinwand geschafft. Ein Pfuhl der Sünde und der Gewalt. Schwarz / Weiß und farbig zugleich - hat sich das Warten gelohnt?

Traurig. Die einleitende Geschichte vermittelt nicht die erwartete Atmosphäre. Später gesellt sich Verwunderung zu meiner Enttäuschung: wird das jetzt ein Prequel oder Sequel?

Da hätte ich mich vorher vielleicht besser schlau gemacht. "Sin City 2" besteht aus vier Abschnitten:

  • "A Dame to Kill for" (Eva Green zieht sich aus und die Männer über den Tisch),

  • "Just Another Saturday Night" (ein Mickey Rourke sieht rot),

  • "The Long Bad Night" (Joseph Gordon Levitt spielt sich das Spiel vom Tod),

  • "Nancy’s Last Dance" (Jessica Alba migriert von den Anonymen Alkoholikerin zur Un-Anonymen Killerin).

Diese Kurzgeschichten handeln teilweise vor und nach dem ersten "Sin City". Geniales Küntlerisches Mittel oder verzweifelter Versuch, die verstorbenen Charaktere noch einmal zu recyclen? Ich fürchte Letzteres.

Der Biss fehlt. Das Innovative fehlt.

Die titelgebende Geschichte vermag noch einigermaßen zu faszinieren: So wie Eva Green schwaduliert sich kaum eine aus den dunklen Schwaden eines Swimming-Pools. Nackt posierend und am Basic Instinkt der Kerle knabbernd morpht sie sich in eine Mischung aus Angelina Jolie und Sharon Stone.

Bemerkenswert.

Aber Jessica Alba enttäuscht - sie wollte wohl ´nen Cowboy als Mann und scheint irgendwo falsch abgebogen. Bruce Willis schaut mal wieder kurz vorbei (was sich bei ihm inzwischen zur unangenehmen Gewohnheit entwickelt) und die Mädels aus "Old Town" wirken nicht mehr so Kicking-Ass wie vor 10 Jahren.

Am Ende des F1lms: Sin City 2 verblasst gegen den ersten Teil, ich bereue allerdings auch nicht, ihn genossen zu haben. Der Streifen hat auf jeden Fall seine genialen Momente (und rausgerissene Organe gehören für mich nicht dazu) - doch diese bleiben eindeutig zu rar gesät. Ich halte fest: Dem Film fehlt einfach "der Spirit". Und den schaue ich mir jetzt noch einmal an.

"Niemals das Monster rauslassen".