Test: AVANTEK 7-Port USB 3.0 Hub mit VL812 Chipsatz

Für Schnell-Leser (tl;dr):

  • Via VL812 Chip

  • 7 Ports

  • Datenverkehr einwandfrei

  • Kurzschluss Absicherung: verbesserungswürdig

Und wieder landet ein USB 3 Hub auf meinem Tisch. Ein bisserl gelangweilt spiele ich rum. Und wieder kam es, wie es kommen musste: alle Hubs müssen nochmal in einem neu kreierten "Torture Test" beweisen, was sie können. Details des Aufbaus könnt Ihr unter meinem Anker "Referenz" Hub Teardown nachlesen (Link).

Überraschungen sollten ausbleiben, da dieser Hub (lt Herstellerinfo) mit dem bekannten "Via VL812" Baustein arbeitet. Ich kenne den Baustein von diesem Teardown (Link).

Das Ergebnis überrascht wenig (wieder quälen parallel zwei Festplatten und eine SSD den Hub im Parallelbetrieb). Zur Sicherheit wechsle ich das SSD Laufwerk von Port 1 auf Port 7 des Hubs - die Bilder gleichen sich: Maximaler Durchsatz etwa 380 MB/s bei 3 belegten Ports (eine Zeile zeigt jeweils 3 gleichzeitig betriebene Laufwerke; ich betrachte nur jeweils den Zahlenwert "Sequ. Read" links oben):

Für aufmerksame Leser: im rechten Bild wurde der Test zu früh abgebrochen - deswegen die "0" in der letzten Zeile

Für aufmerksame Leser: im rechten Bild wurde der Test zu früh abgebrochen - deswegen die "0" in der letzten Zeile

 

Teardown - total zerlegt

Der Aufbau entspricht dem aller gängigen 7 Port Hubs: Jeder USB Chip verfügt über 4 Ports. Die Chips wurden hintereinander kaskadiert (dadurch geht am obersten ein Port verloren), was in der Summe "7 Ports" ergibt. Auf der Rückseite wurden die bedrahteten Bauelemente von Hand recht mässig verlötet (was allerdings keine Auswirkung haben dürfte).

Vorderseite: Kaskadierung der Ports

Unsaubere Lötung auf der Rückseite

Unsaubere Lötung auf der Rückseite

 

Überlast / Kurzschluß

Schon beim Teardown fiel mir das Fehlen einer Einzelabsicherung der USB Ports auf. Der USB Hub von Allreli (Link auf vorherigen Test) verhielt sich an der Stelle vorbildlich und schaltete einen überlasteten Port zeitweilig ab (Polyfuse).

Der Avantek (versorgt über ein 30 Watt Netzteil) gibt sich großzügig: belastet mit 0,5 Ohm fängt er nach kurzer Zeit (auf allen Ausgängen) mit 8-9 Ampere zu Pulsen an. Im Vollkurzschluss hielt das Gerät klaglos eine halbe Stunde durch. Allerdings wurde der Elko des Schaltnetzteils überproportional warm (>80°). Der Hub schützt sich folglich ausreichend selbstt, allerdings gebietet die Norm maximal 0,9A pro Port (und das auch erst nach Freigabe durch den Host).

 

SWpannung Am 0,5 Ohm Widerstand im Überlast Test

SWpannung Am 0,5 Ohm Widerstand im Überlast Test

 

Sehr schade! Die Optik des Gerätes gefällt. Das Gehäuse wirkt angenehm verarbeitet. Die Ports haben einen guten Abstand. Die Daten schaufelt das Gerät erwartungsgemäß vollkommen ohne Probleme von den Ports zum Controller.

Durch das Fehlen der Portabschaltung kann ich nur eine eingeschränkte Empfehlung aussprechen. In der Praxis dürfte diese Eigenschaft kaum eine Rolle spielen, ich bevorzuge aber Geräte, die so viel "richtig" machen, wie technisch möglich und bezahlbar ist. Hier punktet der Hub von Allreli (dem man nur seine ebenfalls verbesserungswürdige Lötqualität vorwerfen kann).


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