Filmkritik: "Ant-Man"

"Wie schwachsinnig klingt das denn - ein Ameisen Mann" - war mein erster Gedanke und so ließ ich den Film erstmal links liegen. Mit vielen Superhelden habe ich so meine Probleme (auch und gerade wenn sie im "Marvell Cinematic Universe" spielen. Doch dazu später mehr).

"Die Neugier treibt´s rein" und so musste der Film einfach auf den Tisch. Ich sah gewaltiges Lästerpotential auf mich zu flimmern.
 

Die Story

Der Held wird vorgestellt. Ex Knacki (Paul Rudd aka Scott) mit kaputtem Familienanschluß und Rückfallgefahr. Echt jetzt?
Michael Douglas tritt auf (30 Jahre verjüngt) - wie habt Ihr das gemacht? - und spielt die Rolle des Wissenschaftlers, der die Welt vor den bösen Machenschaften schützen möchte, die man mit seiner Erfindung machen möchte. Wer denkt sich soetwas aus? Das hatten wir ja noch nie (Sarcasm!)! Und irgendwie wissen wir augenblicklich, wer in diesem Film wie und mit wessen Hilfe die Welt retten wird.
 

Meinung

Selten eine so schlampig zusammen gezimmerte Handlung gesehen, die so viel Spaß macht.

Der Film hebt die Kategorie "Continuity Fehler" (Link) auf ein neues Podest der Schlampigkeit. Ich spreche nicht von einem Glas, das beim Szenenwechsel an falscher Stelle steht, solche Kleinigkeiten sehe ich nicht mal mehr. Nein. Da wird ganz klar in einer Szene davon gesprochen, dass sich Ant-Man in der Abwasserleitung befindet und Sekunden später klettert er lustig aus dem Perlator eines Wasserhahns. Und das war nur ein kleines Beispiel.

Und doch schaffte es der Film, mich bei der Stange zu halten. Konfrontiert mit Schwachsinn auf so hohem Niveau hat mein Hirn einfach aufgegeben und begonnen sich zu amüsieren.

Der Film funktioniert für sich allein recht gut. Er hebt die "Reise ins Ich" und das gesamte "ich habe die ... geschrumpft" auf eine neue Quantenebene. Ein sympathische rasanter Quatsch.

Achso: da war noch das Marvell Cinematic Universe (MCU). Warum? "Ant-Man" referenziert verzweifelt mehrfach auf "The Avengers", "Ironman" und die anderen Streifen dieses virtuellen Universums. Mir erscheint dies famos lächerlich. Der Film fällt in Logikschlaglöcher von Planetengröße, versucht aber sich selbst sauber in des Marvell Universum einzugliedern ("sollte wir nicht lieber die Avengers rufen?"). Kasperletheather.
 

TL;DR

Die meisten werden sich wundern. Aber ich mochte den Film. Trotz seiner absoluten Verachtung der Zuschauer mit einer Aufmerksamkeitsspanne länger als 30 Sekunden. Ein Grund könnte sein, dass mich diese schicksalsgeplagten Superhelden mit ihren schwülstigen Reden nicht mehr interessieren. Wenn der "Dunkle Ritter" und sein Counterpart gefühlte Stunden vor sich hinsülzen, warum sie böse oder gut sind, haben sie mich schon verloren. Scheiß auf Differenziertheit. "Alien" war kein Erfolg, weil das Biest aus dem All lange Reden geschwungen hat und mit Ripley anfing zu diskutieren.

Zur Empfehlung für alle Unentschlossenen: vom "Drittanbieter" ein "ehrlicher Trailer" zu Ant-Man, der genau meiner Meinung entspricht. Dahinter dann noch der "echte Trailer".

 
 
 

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