Armbanduhren Vergleich: Nixon "Star Wars" vs Suunto Core Black

Der Folgende Text entstammt einem Youtube Review (siehe Ende des Artikels), den ich zu den beiden Uhren gezaubert habe...

Der heutige Quicky trägt den Titel "Uhrenvergleich". Ich werde Euch kurz erzählen, was eine Phasenverschiebung zwischen Werbung und Realität bedeutet und warum Produktplazierungen in Filmen funktionieren.

Wir haben ja alle unsere kleinen oder auch hammergroßen Schwächen. Ich habe früher alte Taschenrechner gesammelt und dann irgendwann realisiert, dass meine Mathekenntnisse dadurch auch nicht besser werden. Die Zeiten sind vorbei - Die Methode der "Variation der Konstanten" werde ich nie mehr verstehen und mein Matheprof wird das Geheimnis wohl ins Grab nehmen müssen.

Schwach werde ich immer wieder bei Uhren. Diesmal fing alles total harmlos an. Ich wollte eine einigermaßen schweiss- und wasserfeste Armbanduhr kaufen. Irgendwas Billiges. Doch diese teuflische Vorschlagsfunktion im Amazon System konvertiert den "Jedi Ritter der Vernunft" schnurstracks zur dunklen Seite.

 

Nixon

 

Genau DIE Uhr will ich. Die gefällt mir, die sieht cool aus und ist .... sauteuer.

Mir nichts - dir nichts sofort bestellt und kurz darauf schon hier in ihrem coolen, schwarz glänzenden Paket.
Die scheint von Darth Vader persönlich aus dem Helm geschnitzt worden zu sein. So sieht die Verpackung aus.
War mir gar nicht aufgefallen. Aber um so cooler....

Wieso erinnert mich das Design an einen Tie Fighter? Keine Ahnung.

Ich reiße den Deckel auf und bin auf den ersten Blick minder begeistert. Was vorher noch elegant matt und grau aussah,
wirkt jetzt schwarz glänzend wie Lord Helmchen nach der Politursession. Ich gebe zu, Kollege Darth würde voll auf
das satt glänzende Gehäuse abhecheln und die - wie mit dem Laserschwert gezogenen - Streifen des Armbandes.

Naja... Soll ich doch auf die dunkle Seite wechseln? Die Kantine auf dem Todesstern soll ja gar nicht so schlecht sein.

 

Die Nixon in ihrer Verpackung - sieht billig aus

Habe ich schon erwähnt, dass ein gewisser Nixon das Teil hergestellt hat. Ich hoffe mal, er hört mich nicht ab -
kleiner Scherz am Rande.

Die Bedienknöpfe wirken satt und cool schwarz (sorry wenn ich das Wort "cool" langsam überstrapaziere). Die Schließe des
Armbandes zeigt, dass sich da jemand etwas gedacht hat. Auch das Armband fühlt sich geschmeidig an. Gut für
den imperialen Krieger von Welt und passend zum gerade im Imperium angesagten "Black is beautiful look".

Doch irgendwie wirkt die Anzeige mehr wie eine alte 20 Mark Seiko Uhr auf "Warp 10". Das glänzende Zeug zieht den
Staub an, wie mit einem Traktorstrahl. Da dürfte selbst die Weltraumputze ihren intergalaktischen Staublappen vergebens
schwingen.

Die Knöpfe bedienen sich wie erwartet satt und sind auch mit Stormtrooper Handschuhen gut bedienbar.
Doch so richtig will sich die Kaufbegeisterung nicht breitmachen. Ein bisserl lustlos spiele ich mit den Funktionen.
Ich bekomme die Analogie zur Billiguhr nicht aus dem Kopf.

Als die Nacht über den Planeten hereinbricht, teste ich die Beleuchtung. "Oh Imperator!", wie sieht das denn aus? Ich schaue
zweimal hin. Das rot passt zwar richtig tuffig zu Darths "Umhang Automation", die ungleichförmige Beleuchtung
erinnert schon wieder an billige Armbanduhren. Links oben und rechts unten. Da sieht der aufmerksame Padawan ein Lamperl hinter dem Display vorschimmern. Grausig!
 

Ungleichmäßige Hinterleuchtung der Nixon


Zeit für Plan B

Ich gebe es ungern zu, aber mir kommt Denzel Washington in "The Equalizer" in den Sinn (Link auf meinen Review). Welche Uhr hatte der nochmal?
Ein bisserl Gewühle später, eine "Suunto irgendwas". Nie davon gehört. Das Zeugs ist schneller bestellt als gedacht und da
liegt sie nun in der schwarz eleganten Kiste und .... sieht genauso aus wie im Katalog. Warum können das die Jungs vom Herr Nixon nicht? Dann würden die Jedis auch weniger zurückschicken?

Ich glaube, es hat mich erwischt.

Das Teil macht so gar keinen Sinn für mich mit dem eingebauten Kompass, Höhenmesser und Fluxkompensator. Braucht kein Mensch.
Aber falls ich einmal wirklich "abtauchen" will, wird das Ding sicher gute Dienste leisten.

Die Anleitung kommt extrem kurz daher, reicht aber für die Grundeinstellungen.

Drückt man die mittlere Taste rechts lang, kommt man ins Hauptmenü. Dort lassen sich alle Einstellungen vornehmen. Mit der
Taste links unten verlässt man das Menü wieder. Mit der mittleren rechten Taste wählt man aus. So findet man unter Datum / Uhrzeit
auch die Alarm, Countdown, zweite Uhrzeit und Breitengradeinstellungen. Natürlich lässt sich hier auch Datum und Uhrzeit setzen.

Eine Funkuhr hat das Teilchen leider nicht. Wer den Kompass wirklich benötigt, sollte ihn kalibrieren. Genauso wie die momentane
Meereshöhe für den luftdruckbasierenden Höhenmesser.

Die Hintergrundbeleuchtung leuchtet gleichmäßig in "military green". Doch ich will fair bleiben: Die Nixon war deutlich heller!

Am Ende halte ich die Nixon für total und die Suunto für mäßig überteuert.

 

 

Das Reviewvideo: "Uhrenvergleich"