Filmkritik: "Who killed Marilyn?"

Mitten in der eisigen Kälte des juristischen Niemandslands zwischen Frankreich und der Schweiz liegt die Leiche eines Mädchens im Schnee. Die örtliche Polizei ermittelt rasch Selbstmord. Doch David, ein Krimiautor auf Ideensuche, interessiert sich für den Tod der Lokalschönheit und beginnt, ihre Geschichte zu ermitteln. Parallelen zu Marilyn Monroe und ihrem Tod werden immer deutlicher - was ist wirklich geschehen? Er scheint den Stoff für seinen neuen Roman gefunden zu haben.

Schrullig, romantisch und sanft witzig. So möchte ich diesen Film beschreiben, der eigentlich (räusper - mehr im Spoiler nach dem Trailer) so recht in kein Klischee passen möchte. Ein bisschen folgt er der Tradition von "Fräulein Smillas Gefühl für Schnee" . Aber auch wirklich nur ein bisschen.

Schaut ihn Euch an!

http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=8BTxS_7b0l4

/* Spoiler - ROT (wichtige Teile des Endes werden verraten) */

Ich mag diese Geschichte, die weniger Krimi sein möchte, als verzwickte Liebesgeschichte. Marilyn (nennen wir sie weiterhin so) hat sich in den Krimiautor verliebt. Dabei sagt sie selbst "fürchte Dich vor Menschen, die vorgeben, Dich zu lieben, ohne Dich zu kennen". Hier scheint sie eine Ausnahme zu machen, wie in ihrem verspätet ankommenden Brief an David deutlich wird. Sie hat sich in ihn verliebt und er sich in sie. Tragisch.

Aber wer hat Marilyn eigentlich umgebracht? Die Jungs, die sie vergewaltigen wollten und ihr Drogen gaben? Der Polizist, der sie erstmal ruhig stellen wollte? Moralisch sind beide Taten zweifellos verwerflich; letztendlich ist Marilyn aufgrund eines ungünstigen Zusammentreffens mehrerer Ereignisse gestorben. Die Psycholgin, die ihr die finale Spritze setzte, ist dabei noch die Unschuldigste von allen.

Ein wiederkehrendes Motiv im Film ist die Ziffer "5" - die sich wie der Duft nach Chanel Nummer 5 (laut Überlieferung das einzige, was Marilyn Monroe im Bett trug) durch den ganzen Film zieht.