Filmkritik: "Killer Joe"

Was für ein Genuss: Ein ganz ganz schwarz humoriger westernartiger Krimi, der absolut nach meinem Geschmack, nichts so anpackt, wie man es erwarten würde. "Warum, eigentlich bringen wir unser Mutter nicht um?" - So richtig neu kommt uns diese Idee nicht vor. Auch der Profikiller, der eigentlich Polizist ist, klingt doch wirklich nach einer Handlungsvariante, die zum Gähnen animieren könnte. Tut sie aber nicht!

Die Geschichte lebt von den absurd skurrilen Charakteren. Pappi (grossartig von  Thomas Haden Church interpretiert) und Sohn kriegen zusammen nicht wirklich irgendetwas gebacken. Dottie (Juno Violet Temple) - die Tochter - wird wohl an keinem IQ Wettbewerb irgendeinen Platz gewinnen können (mehr dazu im Spoiler nach dem Trailer).

Zur Handlung: Die dreiste Nulpenbande braucht die Versicherungssumme Dotties leiblicher Mutter, um diverse Probleme zu lösen und den den Killer zu bezahlen ("Keine Kohle - keine Leiche"). Leider macht "Killer Joe" aber nur Prepaidgeschäfte. Man einigt sich auf einen Kompromiss und hier kommt Dottie als "Sicherheit" ins Spiel...

Der Film verheddert sich mehr und mehr in absurd geni(t)alen Details: er gewinnt meinen persönlichen Preis für den "geschmackvollsten"  Blowjob der Filmgeschichte (nachdem "Drive Angry" weiterhin den Preis für den "Spannendsten Beischlaf" hält). No Spoilers ;-)

http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=UFfKh-DJXXE

/* Spoiler ROTER Alarm */

Der Star des Films ist eigentlich Dottie: Blond und gehirnreduziert. Sie wurde von Ihrer Mutter mit einem Kissen beinahe umgebracht  und der Sauerstoffmangel tat  ihrem Gehirn wohl nicht gut. Sie ist Jungfrau (auch das noch), sie ist unschuldig. Denn als einziges Mitglied dieser "schrecklich netten Familie" hat sie keinen Anteil an den Mordplänen, aber im Grunde genommen blickt sie als Einzige, was wirklich vor sich geht.

Killer Joe hat die Lage und die Familie fest  im Griff. Nur am Ende nicht mehr. Er hat seine Coolness verloren und Dottie ihre Unschuld.

Aberwitzig fand ich die Blowjobszene. Welch grossartige Idee! Das Spiel mit dem Hühnchenschlegel taugt auch noch für einen "geschmackvollen" Auftritt von Chris. Geniale Idee!