Filmkritik: "Messages Deleted"

Ein Thriller erklärt den Aufbau eines guten Drehbuchs. Wider Erwarten funktioniert diese Idee des "Telefonserien" Autors Larry Cohen ("Nicht auflegen", "Final Call") unterhaltsam gut. Alles beginnt mit einem seltsamen Anruf und einer anschliessend aufgefundenen Leiche. Zwischendurch erfahren wir, dass unser Held - Verzeihung "Protagonist" - einen Kurs für angehende Drehbuchautoren gibt und selbst auch schon Drehbücher geschrieben hat. Die Handlung beginnt sich analog der Einführung des Dozenten zu ent- und verwickeln. Es mehren sich die Toten und auch die Verwicklungen.

Auch hier möchte ich wieder vor der Spoilerzone abbrechen (mehr nach dem Trailer).

Leider kämpft der Film gewaltig mit seiner deutschen Synchronisation. Diese ist nicht etwa schlecht übersetzt, sondern so lieblos ins Mikro geschlampt, dass sie die ganze Atmosphäre vernichtet. Ich empfehle eindringlich die Variante "englisch mit Untertiteln" für den vollen Genuss!

Nach dem genialen "Nicht auflegen" und eher sehr mässigen "Final Call" schafft Cohen einen spannend unterhaltsamen Thriller, der sich und das Genre gelegentlich auch etwas hops nimmt ohne lächerlich zu wirken. Nett!

http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=yQUwjSn98Rk

/* Ende und Spoiler */

Was habe ich mich über das Ende gefreut! Der Twist dreht sich quasi ein paarmal um sich selbst. Der strenge "Drehbuchaufbau" scheint sich ja gelohnt zu haben. Das Drehbuch wird verkauft. Aber was war echt und wieviel gedichtet?

"Man schreibt am besten über das, was man selbst erlebt hat". Damit endet der Film. Und sein Drehbuch scheint gut geworden zu sein....

Auf eine gewisse Weise erinnerte mich der Film an "Schräger als Fiktion".