Test: CSL Powerbank 10400mAh (37,44Wh)


Für Schnell-Leser (tl;dr)

Positive Eigenschaften:

  • 4 LED Kapazitätsanzeige

  • ca. 30Wh Energieinhalt (bei etwa 2,0A Entladestrom)

  • 2A Dauer-Entladestrom bestätigt.

  • LG Qualitätszellen verwendet

  • Temperatursicherung

  • Solides Alugehäuse

Negative Eigenschaften

  • Bei Kurzschluss nur durch Trick wiederbelebbar (*)

  • Am Ende des Ladevorgangs werden weiterhin 65mA gezogen ("endlos"). Abstöpseln nicht vergessen!

  • Nur 1 USB Ladeport

Meine Meinung: Ein Gerät mit minimalen Problemchen, das ich mir aber kaufen würde!


 

Schon wieder eine Powerbank? Und doch sind sie alle anders. Diese hier kommt im stabilen Alugehäuse daher. Ein paar Kleinigkeiten verhalten sich im täglichen Betrieb etwas anders als gewohnt:

  • Man kann den Verbraucher direkt anstöpseln ohne die Powerbank einzuschalten. Sie erkennt das von sich aus.

  • Die Kapazitätsanzeige blinkt immer nur kurz auf, wenn ein Verbraucher angeschlossen wurde (andere zeigen hier kontinuierlich die Kapazität an).

Wie sich am Ende herausstellt, handelt es sich um eine Powerbank von Xiaomi, die auch sonst im Web sehr gut bewertet wird.

 

Vermessen: Kapazität

Ich belaste den USB Port mit 2A (ohmscher Last). Die Messkurve zeigt konstante Spannung (und damit Leistung):

Entladekurve (Spannung und Strom - 1 Minute Messintervall)

Die Messung ergibt etwa 30Wh, was einigermaßen der Kennzeichnung entspricht.

Interessant gestaltet sich der Ladevorgang. Im ersten Anlauf kommt nur seltsames Zeugs raus. Ich verringere die Abtastzeit auf 10s (von 60s) und das Bild verändert sich. Aber unerwartet. Ein ganz klares Unterabtastungsproblem. Das Multimeter tastet viel zu langsam ab und erwischt immer irgendeinen anderen Abschnitt, des taktenden Ladestroms. Eher ärgerlich fand ich, dass auch nach 15h der Strom nicht unter 65mA sank (obwohl alle 4 LEDs "ein" waren). 

[Edit 16.06.2015] Rückmeldung vom Hersteller: der Strom ist auf den Eigenverbrauch + LEDs zurückzuführen.

Also nicht vergessen, das Gerät nach Ladeende auch abzustöpseln.

 

Vermessen: Maximalstrom

Wie arbeitet die Regelung bei unterschiedlicher Last und wie weit sinkt die Spannung ab?

Ergebnis: besser als das Datenblatt vorschreibt. Ich konnte gut über 2,5A belasten. Mit dem totalen Kurzschluss kommt die Powerbank zwar klar, lässt sich aber ohne "Kickstart" (Anschluss ans Ladegerät) nicht mehr neu starten. 

[Edit 16.06.2015] Rückmeldung vom Hersteller: Dies ist ein Sicherheitsfeature.
Meine Meinung: ich denke das ist technisch bedingt. Auch wenn man die Elektronik vom Akku trennt, muss sie extern neu "gestartet" werden. Ich nehme an, dass der Eingangstreiber (also der "Schalter" vor der Elektronik) im Kurzschlussfall abgeschaltet wird und damit die Elektronik stromlos und machtlos macht.

 

Oszillogramme der Ausgangsspannung bei verschiedenen Strömen.

 

Teardown - zerlegt

Sehr gut gefiel mir der Aufbau. LG LiIon Zellen, sauber verdrahtet und mit einem Temperatursensor versehen (das sieht man selten). 

 

"Standby" Verbrauch

Diese Messung erfasst den Eigenverbrauch der Elektronik und erfordert somit das Zerlegen des Geräts. Praktischerweise habe ich das ja gerade vollbracht.

Der Eigenverbrauch beträgt ca 0,120mA (kontinuierlich wie das Oszillogramm zeigt). Bei 10000mAh Kapazität vergehen etwa 40000h bis der Akku durch den Eigenverbrauch geleert wurde. Dies entspricht rund 10 Jahren. Oder andersherum gerechnet: nach etwa 1 Jahr verliert die Powerbank durch die Elektronik selbst etwa 10% Energie.