Making of "Frame the Subject"

Einmal im Monat finden sich weltweit Fotoverrückte beim "Drink and Click" zusammen, um - im Rahmen eines wechselnden Themas - in lustiger Runde Bilder zu schießen. Optional inkludiert: gemütliches Beisammensein. Daher auch der Name des Events. Vielen Dank an dieser Stelle an Dirk Müller, der in Stuttgart die Organisatorische Bürde auf sich genommen hat (Link).

Das Motto war diesmal "Frame the Subject" (zu Deutsch "Rahme das Subjekt"). Nicht alles ist so wie es scheint. Dieses Bild habe ich eingereicht. Und vielleicht interessiert jemand, wie es wirklich zustande kam. Oder ist es etwa ein Fake? Urteilt selbst.
 


Ich bin eine ganze Weile etwas ratlos um die Häuser gestrichen (schon vor dem eigentlichen Treffen) und habe mit verschiedenen Objektiven gespielt. Letztendlich blieb ich beim Sigma 10-20mm. Das passt eigentlich gar nicht auf eine Vollformat Kamera. Aber wenn Ihr es nicht weitersagt... Einer der ersten Versuche produzierte dann dieses Machwerk:
 


Die Sonne steht exakt hinter dem Bäumli. So wollte ich es. Dafür rückt der Baum etwas aus der geometrischen Mitte. Der schiefe Boden lässt sich später geraderücken. Die Randabdunkelung kommt vom Objektiv. Alles kein Problem. Aber zur Sicherheit schieße ich noch eine "zentrierte" Variante.
 


Hier linst die Sonne etwas frech durch die Zweigerl. Viel später am PC und nach einigen Kommentaren der "Drink and Click" G+ Gruppe finde ich auch, dass die fehlende Symmetrie der ersten Variante nicht so wirklich passt und mache mich über die zweite her:

Das Bild unten (Vergrößern durch Draufklicken) zeigt die Lightroom Einstellungen, die nötig waren. Das Bild wurde gerade gerichtet und einiges an den Helligkeitsverteilungen geschraubt. Vor allem die Schatten fand ich zu dunkel und den Himmel zu flau.
 


Wer das Zwischenergebnis mit den Endbild vergleicht, wird vielleicht wenig Unterschied feststellen. Mir aber war der Hintergrund noch zu unruhig. Sieht man ganz genau hin, erkennt man noch die Artefakte der Bearbeitung: da bleibt ein Spiegelbild einer nicht mehr existierenden Person zurück. Auch in einem Fenster hängt noch ein loser Kopf "herum". Perfektionisten würden das noch bereinigen, meiner Meinung nach waren diese Winzigkeiten keine weitere Stunde Arbeit wert. Für mich war das Problem der Ablenkung durch zu viele Details gelöst. Und wem wären diese Fehler jemals bei Web Auflösung aufgefallen?

Mit dem Fahrrad kämpfe ich gedanklich für ein paar Augenblicke. Auf dem schmalen Grat zwischen "Interessantem Detail" und "Hintergrundrauschen" ordne ich es in die "It´s not a bug, it´s a feature" Kategorie und es darf bleiben.
 


Schon recht zufriedenstellend. Der Lenseflare um die Sonne herum gefällt mir noch nicht. Die geschlossene Blende liefert schon einen recht netten Effekt, mir fehlt ein klein wenig Halo und Überstrahlung. Ja mei - jeder had so seine Hobbies - gell! Die "üblichen Verdächtigen" (Topaz Tools) müssen ran und so langsam sieht das Bäumchen aus, wie ich mir das vorgestellt hatte.


So und zum Schluss der Link auf den Wettbewerb, bei dem das Bild doch recht zufriedenstellend abgeschnitten hat (Link).