Filmkritik: "Stolen" (2012)

Nicolas Cage hat bessere und wahrlich schlechtere Filme begleitet - ein Durchschnittsfilm mit Logikfehlern. Alles beginnt mit einem handelsüblichen Bankraub, der ein bisschen schief geht. Soviel zum Vorspiel.

Im Hauptakt versucht Nicolas Cage verzweifelt seine Tochter zu befreien (für diese Mission kehrte Herr Cage ja in der Vergangenheit auch schon aus der Hölle zurück: "Drive Angry"). Und er muss dazu das Geld auftreiben, welches bei dem Bruch verloren ging.

Da langweilt sich der Fachmann und der Laie geht eine Runde pinkeln.

Ok. So schlimm ist es nicht. Wenn der Film nicht zwei grossartig katastrophale Logikfehler hätte (siehe den Spoilerteil nach dem Trailer), würde ich ihn bedingt als gepflegte Einschlafhilfe empfehlen.

Mit STOLEN arbeitete Regisseur Simon West („Expendables 2", „The Mechanic") nach CON AIR zum zweiten Mal mit Oscar-Preisträger Nicolas Cage („Drive Angry", „Bad Lieutenant") zusammen. Die Action-Experten überzeugen erneut mit einem konsequenten und adrenalingetränkten Blockbuster-Thriller, bei dem von der ersten Minute an atemlose Spannung herrscht.


/* Spoiler - gelber Alarm - Filmfehler - Logikfehler  */

Der Facepalm des Films: ein Einbeiniger betäubt Herrn Cages Tochter und hieft sie nachher in den Kofferraum. Da schreit der Realist in mir "Einspruch - grober Unfug - er kann das Mädel da nie reinheben!". Hier waren Profischlamper beim Drehbuch zu Werke. Und ich rede gar nicht von der "GPS im Kofferraum" Szene. Bin ich denn der Einzige, der es für gewagt hält, im Kofferraum eines Taxis etwas zu verstecken, was der Fahrer nicht gleich finden soll. Ein TAXI ist ein Gefährt, das Leute und Gepäck transportieren soll. Facepalm!

Das "Finale": Don´t get me started! Er macht den Job nochmal.Was habe ich geschluckt.... Er brennt sich durch den Tresorboden. Und schon wieder möchte der N24 Zuschauer in mir "Einspruch" rufen. Tresore werden niemals nur mit Stahl verkleidet. Die Erbauer solcher Anlagen rechnen nämlich mit so einem Angriff. Eine simple Stahlbetondecke nach der Stehlplatte hätte Herrn Cages Werkzeug aufgehalten.

Richtig clever fand ich die Idee, das Gold einzuschmelzen. Freut Euch, es könnte schlimmer kommen und es kommt schlimmer. Ein Feueralarm! Was für ein Unsinn. Seismische Sensoren, Bewegungsmelder und Lasergitter - daran haben wir uns gewöhnt, aber ein Feueralarm im Tresorraum? Forget it!

Das "absolute Finale". Kein Filmfehler, aber wieder ein Facepalm Event. Wir erinnern uns, dass Herr Cage ja immer wieder als Superhirn bezeichnet wird. Dieses Superhirn kommt auf die Idee, das Auto mit seiner Tochter im Kofferraum zu wassern. Nur weil der Karren ein bisserl brennt? Hätte er die "Car-escape" Mythbusters Folge gesehen, hätte er gewusst, dass der Wasserdruck es ihm unmöglich machen wird, den Kofferraum zu öffnen - bis alles unter Wasser steht. Er kriegt seine Tochter ohne Wasser viel schneller aus dem kokelnden Auto!

Ganz grosses Kino sieht anders aus.

Filmkritik: "Killer Joe"

Was für ein Genuss: Ein ganz ganz schwarz humoriger westernartiger Krimi, der absolut nach meinem Geschmack, nichts so anpackt, wie man es erwarten würde. "Warum, eigentlich bringen wir unser Mutter nicht um?" - So richtig neu kommt uns diese Idee nicht vor. Auch der Profikiller, der eigentlich Polizist ist, klingt doch wirklich nach einer Handlungsvariante, die zum Gähnen animieren könnte. Tut sie aber nicht!

Die Geschichte lebt von den absurd skurrilen Charakteren. Pappi (grossartig von  Thomas Haden Church interpretiert) und Sohn kriegen zusammen nicht wirklich irgendetwas gebacken. Dottie (Juno Violet Temple) - die Tochter - wird wohl an keinem IQ Wettbewerb irgendeinen Platz gewinnen können (mehr dazu im Spoiler nach dem Trailer).

Zur Handlung: Die dreiste Nulpenbande braucht die Versicherungssumme Dotties leiblicher Mutter, um diverse Probleme zu lösen und den den Killer zu bezahlen ("Keine Kohle - keine Leiche"). Leider macht "Killer Joe" aber nur Prepaidgeschäfte. Man einigt sich auf einen Kompromiss und hier kommt Dottie als "Sicherheit" ins Spiel...

Der Film verheddert sich mehr und mehr in absurd geni(t)alen Details: er gewinnt meinen persönlichen Preis für den "geschmackvollsten"  Blowjob der Filmgeschichte (nachdem "Drive Angry" weiterhin den Preis für den "Spannendsten Beischlaf" hält). No Spoilers ;-)

http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=UFfKh-DJXXE

/* Spoiler ROTER Alarm */

Der Star des Films ist eigentlich Dottie: Blond und gehirnreduziert. Sie wurde von Ihrer Mutter mit einem Kissen beinahe umgebracht  und der Sauerstoffmangel tat  ihrem Gehirn wohl nicht gut. Sie ist Jungfrau (auch das noch), sie ist unschuldig. Denn als einziges Mitglied dieser "schrecklich netten Familie" hat sie keinen Anteil an den Mordplänen, aber im Grunde genommen blickt sie als Einzige, was wirklich vor sich geht.

Killer Joe hat die Lage und die Familie fest  im Griff. Nur am Ende nicht mehr. Er hat seine Coolness verloren und Dottie ihre Unschuld.

Aberwitzig fand ich die Blowjobszene. Welch grossartige Idee! Das Spiel mit dem Hühnchenschlegel taugt auch noch für einen "geschmackvollen" Auftritt von Chris. Geniale Idee!

Buchkritik: "Kill Decision" Daniel Suarez

Ein grossartiger Technik Thriller - aus einer Zukunft nur einen Steinwurf weit entfernt. Nachdem ich "Daemon" und den zweiten Teil "Freedom tm" beinahe verschlungen hatte, musste ich natürlich auch das neueste Buch von Suarez konsumieren:

"Kill decision" spielt im Heute - jedenfalls beinahe.

Wenn man die Nachrichten (nicht nur aus der Wissenschaft und Technik) verfolgt und das Buch gelesen hat, kann einem Angst und Bange werden. Suarez malt ein sehr wahrscheinliches Bild unserer Zukunft. So wahrscheinlich, dass man glaubt, wahrnehmen zu können, wie die Realität mit dem Buch "aufholt" (gerade am 25.10.2012 haben die USA ein neues Drohnengesetz erlassen).

Heute gibt es das schon: Wissenschaftler beschäftigen sich mit Algorithmen, um das Schwarmverhalten von Ameisen zu erforschen. Technik, um Drohnen zu bauen, ist billig und verfügbar. Einfache künstliche Intelligenz ist völlig ausreichend, einen Tötungsauftrag durchzuführen.

Im Buch gerät die Drohnenproblematik ausser Kontrolle: was kann passieren, wenn die Tötungsentscheidung" ("Kill Decision") nicht mehr vom Menschen, sondern einer künstlichen Intelligenz getroffen wird? Wie ermittelt man den Verursacher dieses Anschlages?

Mich hat das Buch sehr beeindruckt aufgrund der Qualität der technisch korrekten Details und der absoluten Machbarkeit dieser Zukunftsversion. Allerdings fand ich "Daemon" eine Stufe besser. Einfach aufgrund der Tatsache, dass jenes Doppelbuch sich dem Leser auf mehreren Ebenen erschliesst, je weiter er in die Handlung vordringt. "Kill Decision" bleibt dagegen relativ linear.

Ich empfehle als "Nachbereitung" des Buchkonsums, den hervorragenden Audiopodcast "Alternativlos" zu diesem Themenkomplex.

Filmkritik: "Der Auftragslover"

Ein gerade mal so erträglicher "er verliebt sich in sie, obwohl es nur ein Job sein sollte" Film. Alex ist Profi. Er wird engagiert, wenn es darum geht, Mädels von ihrer momentanen Beziehung zu separieren. Er und sein Team machen das auch ganz toll, wie man in der Anfangssequenz vor die Äuglein gesetzt bekommt.

Aber schon hier hängt das Konzept: Die Mädels verlieben sich in den "Neuen" und lassen den "alten" stehen.

Was?

Wenn ich einen Ferrari geliehen bekomme und ihn nicht behalten kann, lass ich dann den alten Käfer stehen und laufe zu Fuss weiter? Da schüttelt der Zuschauer den Kopf!

Zum Glück driftet der Film nicht vollkommen in die Lächerlichkeit ab und bleibt somit eine anschaubare Unterhaltungsquelle für einen verregneten Sonntag Mittag als Einschlafhilfe.

http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=3VnIlziQB7Q

/* Spoiler */

Der "Twist" am Ende. Naja. Wenigstens an dieser Stelle hat sich jemand versucht, Gedanken zu machen. Leider ist das Schema dieser Art Filme schon sehr abgelutscht: Sie verliebt sich, er verliebt sich. Sie erfährt, dass er bezahlt wurde.  Gähn.

Beim Auftragslover stört mich einiges:

1. Warum soll "Sie" ihren beinahe-Mann denn nicht heiraten? Weil ihr Vater ihn nicht mag? Zeigt ihn doch einfach mit dem Zimmermädchen rumfummeln und die Sache ist klar.

2. Warum verliebt sich Alex so plötzlich doch in sie? Es ist kein Grund erkennbar.

3. Warum rennt sie erst weg, als sie erfur, dass Alex das Geld abgewiesen hat? Da wäre es noch logischer gewesen, wenn sie nach der Nacht vor der Hochzeit einfach abgehauen wäre.

Filmkritik: "Foolproof - Ausgetrickst"

Schön gemachter "Break in"  Thriller mit kleinen Schwächen. "Ich liebe es, wenn ein Plan idiotensicher ist", so könnte man den Film treffender umschreiben als es der deutsche Untertitel versucht.

Einen perfekten Plan für ein perfektes Verbrechen - das ist ihr Hobby. Das kleine Grüppchen geht detailverliebt und professionell ans Werk. Doch der Perfektionismus wird bestraft, denn der Plan wird duchgeführt. Aber nicht von ihnen selbst.

Ein kanadischer Film, mit dem man so nicht rechnet. Mag er auch an die Klassiker wie "Verlockende Falle" und "Die Thomas Crown Affäre" nicht heranreichen, so unterhält er doch recht gekonnt. Die technischen Details stimmen. Bis auf einen grossen Schnitzer, der mich ziemlich verärgert hat - mehr im Spoiler nach dem Trailer.

Wer die Klassiker schon kennt, mag "Foolproof" als nette Varition des Themas geniessen.

http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=b9ZbfLHOpE8

/* Spoiler - Filmfehler - Logikfehler */

Natürlich ist mal wieder die Aufzugsszene der Stein meines Anstosses.

Schneidet man die Trageseiles eines Fahrstuhls durch, landet er automatisch in der Fangeinrichtung. Dagegen kann man nichts machen. Der einzige mir bekannte Film, der das richtig auf die Reihe kriegt, ist "Speed". Denn hier sprengt der Bösewicht ebendiese Fangeinrichtung und der Aufzug kann nach Belieben nach unten rasen.

Vorbemerkung: Diese Art Aufzug hängt über eine Umlenkrolle am Dach an einem Gegengewicht. Aufgrund der Rolle bewegen sich Aufzug und Gegengewicht immer entgegengesetzt: Ist der Aufzug oben, hängt das Gewicht unten. Und umgekehrt.

Nun zum Fehler: Die Guten hängen unter dem Aufzug, springen auf das Seil mit dem Gegengewicht, das Seil reisst, der Aufzug rast nach unten und das Gegengewicht mit ihnen nach oben.

Bullshit: Wenn das Seil reissen würde, würde das Gegengewicht natürlich mit unseren Helden nach unten flutschen. Sie würden zerschellen und das Seil auf sie fallen.

Offensichtlich war es für den Drehbuchautor einfacher, diese technisch unkorrekte Lösung zu wählen.

Das schadet dem Film, der sonst sehr viel Wert auf technisch raffinierte Details legt (siehe den UV aktiven Puder, um das Versteck des Schmuckes zu finden).

Die Lösung wäre relativ einfach möglich gewesen, mit Hilfe z.B. einer Wartungsleiter die an der Schachtwand befestigt sein könnte.

Filmkritik: "The Expendables 2"

Was für ein langweiliger Action Schwachsinn! Und so etwas sagt jemand, der bei "Shoot´em Up" und "Crank" verzückt das Gesicht zu einem debilen Dauergrinsen verzieht? In der Tat!

Zuersteinmal empfand ich die (deutschen) Dialoge als eine Beleidigung meiner neuronalen Netzwerke. Aber damit hätte man leben können. Auch mit der teilweise grausigen schauspielerischen Leistung einiger der Actionsäcke. Selbst die strohdumme Handlung hätte ich noch verdauen mögen, was dem Film aber letztendlich das Genick bricht, ist die - wirklich nur minimal - vorhandene Selbstironie.

Wenn Chuck Norris einen Chuck Norris Witz erzählt, ist das schon beinahe witzig. Wenn Schwarzenegger durch eine Wand bricht und - was wird er wohl sagen - "ich bin zurück" - brüllt, ist das beinahe witzig. Wenn diese Handlungsfragmente aber wild über den Film verteilt werden ohne Sinn (woher kommen die Jungs in dem Moment eigentlich), sollte man den ganzen Schritt wagen und eine richtige (!) Komödie produzieren. Da haben dann aber auch schnulzige Beerdingungsszenen keinen Platz.

Der Film ist nur zu ertragen, wenn man vom Alkohol zugedröhnt, jeden Ausspruch der Antihelden als Selbstverarsche verstehen möchte und den Sinn des Geballers vollkommen übersehen will. Oder in der englischen OV. Schwarzeneggers "I need a begga gun" gewinnt hier deutlich an Unterhaltungswert.

Die EXPENDABLES sind zurück! ...Ab 30. August nur im Kino. http://www.Expendables2-Film.de Barney Ross (Sylvester Stallone), Lee Christmas (Jason Statham), Yin Yang (Jet Li), Gunnar Jensen (Dolph Lundgren), Toll Road (Randy Couture) und Hale Caesar (Terry Crews) sind zurück. Und bekommen diesmal Verstärkung von Billy the Kid (Liam Hemsworth) und Maggie (Yu Nan).

Ein kleiner /* Spoiler */ zum Finale noch: Wenn sich Sylvester Stallone und Jean-Claude Van Damme zur "Endabrechnung" gegenüberstehen und Van Damme alle Meinungsverstärker von sich wirft und Stallone auffordert, wie ein Mann zu kämpfen, spätestens hier wäre noch eine Möglichkeit gewesen, dem Film eine humoristische Note zu geben. Hätte Stallone einen auf Indiana Jones gemacht, ihn einfach erschossen und etwas in der Art gemurmelt "zumindest habe ich zuerst geschossen", wäre es ein Brüller gewesen. /* Ende des Spoilers */

Für alle anderen würde ich die oben erwähnten Filme als Alternative empfehlen. Ich möchte der Liste noch "Death Race" hinzufügen. Auch der ist voll sinnloser Schiessereien - aber macht halt auch richtig Spass.


Filmkritik: "Madagascar 3"

Netter Film für die ganze Familie (auch für Menschen mit zweistelligem Lebensalter gute Unterhaltung). Selten werden erfolgreiche Filmserien mit der Zeit besser. So hatte ich eigentlich beschlossen, nach Ice Age 4 mal eine Pause bei den Fortsetzungen zu machen.

Aber die öffentliche Meinung zu "M3" hat mich dann doch bewogen, mir diesen Film vor die Augen zu setzen.

Ich war realtiv baff: Die witzig rasante Handlung zog mich schon nach den ersten Sekunden direkt ins Geschehen. Wo im ersten Teil immer wieder Längen etwas zum Gähnen verleiten, hat man hier die Handlung mit netten Ideen schwungvoll aufgelockert.

Der Seehund hat mich zugegebenermassen etwas genervt, aber die anderen Charaktere haben alle (auf ihre Art) den notwendigen Knuffigkeitsfaktor (Bis auf eine Ausnahme. Die Dame wird mir nicht böse sein, sie will sicherlich nicht wirklich geliebt werden - hüstel).

Die kurzen Gesangseinlagen stören einmal zur Abwechslung überhaupt nicht - sie passen (im Gegenteil) vorzüglichermassen zum Soundtrack.

Vom visuellen Standpunkt her, hat man sich nicht mehr Mühe gemacht als gewohnt. Das Wasser sieht recht gut aus, bei der Fellanimation wurde etwas gespart.

http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=wh8xhjcmBas

Buchkritik: Daniel Suarez "Daemon" (Die Welt ist nur ein Spiel)

"Die Welt ist nur ein Spiel" - über die Qualität des Untertitels könnte man vortrefflich diskutieren. Ich bin aber absolut kein Freund von Spoilern, deshalb kommentiere ich den Untertitel nicht, denn wie oft haben wir schon Trailer von Filmen gesehen, die viel zu viel (und manchmal auch schon das Beste) der Handlung vorwegnehmen? Das Buch beginnt mit dem Tod des Entwicklers eines MMOPG (eines Online Rollenspiels). Das Spiel lebt (unter anderem) von der künstlichen Intelligenz, die einzelne (nicht-Menschliche) Spieler steuert. Plötzlich geschehen ein paar seltsame Morde bei deren Aufklärung sich die Spur immer am Ende in den unendlichen elektronischen Wirren irgendeines EDV Systems verliert.

Es scheint, als wenn eine koordinierende Macht im Hintergrund (ein Daemon)  die Fäden zieht.

Suarez kennt sich aus in der Materie. Alles, was er beschreibt, wäre so auch machbar (vielleicht erst in der nächsten Dekade) - und das erschreckt. Mehr in der Spoilerzone.
 

Für wen ist dieses Buch gedacht?

Geeks, die endlich einmal einen TechnoKrimi lesen wollen, der nicht unaufhörlich  ihre Intelligenz beleidigt, sollten sich dieses Buch auf jeden Fall auf die Weihnachtswunschliste schreiben. (Hacker) Tools und Angriffsvarianten werden genau auf dem Level beschrieben, auf dem ein nicht-Techniker noch weiterliest, der Insider sich aber nicht angewidert abwendet und "Totaler Blödsinn" denkt.

Aber man sollte eine Warnung aussprechen: Mit "Daemon" endet die Geschichte nicht. Erst der nächste Teil ("Darknet") bringt alle Fäden zu einem sauberen Ende.

Ich möchte nicht wirklich mehr von der Handlung verraten. Suarez beschreibt mit einer beängstigenden Präzision, wie eine künstliche Intelligenz erschaffen wird und sich mehr und mehr Macht erarbeitet.
 

 

/* ab hier leichter Spoiler */

Anfangs erscheint die Idee der Cyberintelligenz, die Zugriff alles und jeden erhält, extrem beängstigend. Und es wird schlimmer. Denn bestehende Strukturen wollen nicht verändert werden. Macht und Freiheit kämpfen um ihren Erhalt.
 

/* Spoiler rot - weiterlesen auf eigene Gefahr */

Ich war fasziniert, wie Suarez den Leser an die Hand nimmt und ihm seine Welt zeigt. In all ihrer Abgründigkeit. Eine künstliche Intelligenz entmachtet die Menschheit. Wir sind alle erpressbar - durch unsere elektronische "Existenz" und darauf baut der Daemon. Er kriegt uns alle, wenn wir nicht mitspielen.

Aber sind wir denn wirklich frei in unseren Entscheidungen? Während Suarez haarklein schildert, wie sich die offiziellen Stellen zur Gegenbewegung rüsten, dämmert es langsam: die bestehenden Strukturen könnten schlimmer sein als der Daemon. Die künstliche Intelligenz handelt kalt und emotionslos. Wie sich später (Achtung Spoiler des zweiten Buches inkludiert) herausstellt, entsteht über das "Darknet" (die Kommunikationsbasis der Daemon Anhänger) eine parallele Gesellschaftsstruktur.

Jetzt wird es gefährlich. Denn so verkehrt scheint diese Welt ja gar nicht zu sein. Der Daemon mag gnadenlos regieren, aber er fordert Rechenschaft für die Taten seiner Beauftragten. Da mag Loki zwar als Rächer mit blutigem Schwert durch die reale Welt geistern, am Ende wird er aber doch von der gemeinschaftlichen Ablehnung seiner Taten zu Fall gebracht.

Wer gegen die Interessen der Mehrheit verstößt, wird "down" gevotet. Das Urteil spricht der Daemon und der kennt keine persönliche Vorteilsnahme.

 

 
 

Filmkritik: "Prometheus"

Optisch gigantisch - aber Ende doch etwas enttäuschend. Anfangs erinnert der Film stark an 2001 (und das sicherlich nicht zufällig). Er gönnt sich sogar den Schenkelklopfer, den einzig "Wachhabenden" an Board "David" zu nennen. Der noch dazu ein Android ist. Herrlich.

Leider fällt es mir schwer, den Film ohne Spoiler zu kritisieren. Zweifelsfrei funktioniert die CGI und der Soundtrack zu beinahe 100%. Noomi Rapace (Verblendung Verdammnis Vergebung) hat ganz klar das Zeug zur Ripley Wiedergeburt.

Die Story. Naja. Die Menschheit sucht ihren Schöpfer (aka "Prometheus" entsprechend der Sage). Der Planet, auf dem sie landen, scheint aber nicht so freundlich gesonnen zu sein, wie alle denken. Ein Horrortrip beginnt, der mich (von der Story her) aber nicht vollkommen überzeugen konnte. Wir sehen uns nach dem Trailer im Spoilerbereich.

http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=gCryADcgWCQ

/* Spoiler */

Anfangs faszinierte mich die Unsicherheit, wo im Alien Universum (zeitlich) ich den Film einzuordnen hatte. Später bewunderte ich, die gewollte Antiparallelität zu "Alien I". Hier lässt man die Kontaminierten einmal nicht an Bord (und es geht trotzdem alles schief). Hier entfernt man das Alien aus dem Körper - und wir wissen, wie es enden wird.

Dann fällt man aber von einem Logikloch ins nächste:

Warum kontaminiert David Charlies Drink? Er wurde von seinem Meister aufgefordert, sich mehr anzustrengen. Ich schliesse mich der Interpretation an, dass dies in Davids Logik rechtfertigte, den Menschenversuch durchzuführen. Sofern man ihm unterstellt, keine Emotionen zu haben, folgt er damit nur der Anweisung seines Herrn. Das akzeptiere ich zwar, aber woher wusste David denn überhaupt, dass die Flüssigkeit dergestalt wirken könnte? Man erinnert sich zwar an die Anfangssequenz des Films -  aber das konnte David nicht gesehen haben.

Was sagt David eigentlich zu dem aufgetauten Heini? Movieline hat es herausgefunden. Sinngemäss sagt er: "Dieser Mann möchte nicht sterben und er hofft, dass Du ihm hilfst". Die Antwort war eindeutig. Aber was soll diese ganze Story mit dem "Ewig Leben" Thema überhaupt? Die Militärnutzung in den nachfolgenden(Alien)  Teilen erscheint viel sinnvoller und glaubhafter.

Und am Ende? Mir erschien es eher ungewollte komisch, als die Notfalleinheit auf dem Boden aufplumpste. Wir wussten ja vorher, dass sie verendet werden würde (es wurde ja auch hinreichend deutlich betont, wie autark sie ist).

Das "Vorfinale" mag überraschen, aber nicht befriedigen. Das Finale scheint die Brücke zu Alien zu schliessen. Oder doch nicht?

Die Wikipediaeinträge sprechen von dem urpsrünglichen Plan, ein Prequel zu verfilmen, der dann aufgegeben wurde. Mir will sich nicht erschliessen, warum eigentlich. Das abgesürzte Raumschiff aus "Prometheus" passt doch prima zu dem Wrack aus "Alien I"? Liest man aber genauer nach, handelt es sich eindeutig nicht um die gleichen Örtlichkeiten (siehe Wikipedia zu Alien und Prometheus).

#Detail ON: Zu den Lokalitäten

Die Englische Wikipedia sagt zu "Alien": "Upon receiving a transmission of unknown origin from a nearby planetoid, the ship's computer awakens the crew". Zu Prometheus nennt die selbe Quelle: "... the scientific vessel Prometheus to follow the map to the distant moon LV-223".

Sollten beide Angaben richtig sein, kann der Ort an dem die Nostromo die Aliens entdeckt nicht dem Ort entsprechen, den vorher die Prometheus gefunden hat.

#Detail OFF

Ich fürchte, die Geldgeber wollten sich offenlassen, weiter Folgen zu drehen. So ganz am Ende ist die Story ja noch nicht. Noomi hat sich ja in Trilogien bewährt.

Filmkritik: "Das Bourne Vermächtnis"

Bewertung: ein erträglicher Actionfilm, der sich aber nicht als würdiger Nachfolger der Trilogie qualifiziert. Aus dem Film hätte sich etwas machen lassen. Doch leider dümpelt die Kernhandlung um die Frage, woher der Superagent seine Drogen bekommen kann, nachdem sein "Programm" (und damit auch er) gecancelt wurde (Spoiler nach dem Trailer).

Was für eine Verschwendung an grossartigen Schauspielern!

Der Film langweilt bei einigen zu langen, zu unscharfern Verfolgungsszenen, beleidigt aber nicht die Intelligenz des Zuschauers. Gut geeignet für einen verregneten Sonntag vorm Fernseher, kein "must see".

http://youtu.be/ALjpg7rAlmE

/* Spoiler und Ende */

Jeremy Renner (designierter "Bourne" Nachfolger) macht seine Sache im ersten "Schneedrittel" wirklich grossartig. Schön gelöst, wie er vom "Radar" verschwindet (Wolf sei dank). Sehr gut durchdacht.

Grausig fand ich die "Stadtverfolgungsszene": ER rennt durch die halbe Stadt von Dach zu Dach, SIE stapft ein bisserl rum und beide treffen sich "zufällig" an der gleichen Stelle und er rettet sie. Was für ein Unfug!

Die Ausweis Fälscherszene: Was sollte hier denn angedeutet werden? Etwas Knetmasse, ein Draht und ein Foto-Blitz? Ich könnte mir nur vorstellen, dass mit dieser Ausrüstung die Ausweisblätter verschweist werden sollen. Das könnte funktionieren. Wenn man sich aber beim Drehbuchschreiben, soviele Gedanken um dieses Detail gemacht hat, dann kann man es doch auch richtig zeigen, damit wir die Sache verstehen (so schnell, wie der Film geschnitten ist, hätte das maximal 10 Sekunden des Films gekostet).

Die Labor-Schiess-Szene: Hier hätte man ein bisserl andeuten können, wie sich der Laborleiter verändert, oder wie ihm jemand etwas in den Drink mischt. Diese Szene hat mich sowieso enttäuscht. Sie dient nur dazu, die Ärztin einzuführen. Alle anderen Agenten werden mit der gelben Pille getötet. So eilig war es auch nicht, das Laborpersonal zu beseitigen. Ein Unfall hätte gereicht. Die Ärztin musste aber überleben und so entstand wohl ebendiese unsägliche Sequenz.

Die Selbstmordüberredungsszene: Wieso quatschen sie so lange rum? Der zweite Agent sucht eh schon die Waffe (sie wissen ja, dass sie ein besitzt) - also ist klar, wie sie ihren "Selbstmord" arrangieren wollen. Man will uns also weissmachen, dass diese Organisation, die über eine eigenes Labor verfügt, keine Mittelchen hat, die Lady erst unter Wahrheitsserum zu befragen und sie später einfach "für immer schlafen legen" kann?

Die Verfolgungsjagd am Ende: Viel zu lang. Und völlig uninteressant, da man eh nur verwaschene unscharfe Ausschnitte sieht.

Die Endsequenz - "Achne!" - soll das ein "James Bond Ende" werden?

Filmkritik: "Mein erster Mord" / "Mini´s Frist Time"

Bewertung: Klasse "Femme Fatal" Killerkomödie Mini sammelt erste Male. Und das in jeder Beziehung. Die Situaion eskaliert allerdings als sie gelangweilt ihre Dienste zum ersten mal als "Escort Service" anzubieten und ihr erster Freier sich als ihr Stiefvater herausstellt.

Das Spiel wird interessant als den beiden klar wird, wie grossartig ihre Beziehung ist und es nur einen störenden Faktor in Form ihrer Mutter gibt.

Keine Sorge, die Geschichte wird noch viel verzwickter ;-) Ein klein wenig wurde ich an "Wild Things" (Empfehlung!) erinnert.

http://www.youtube.com/watch?v=1bBa7qB7d60&feature=player_detailpage

Filmkritik: "Dark Shadows"

Bewertung: Leichter "Jonny Depp" Vampir Grusel mit rabenschwarzem "Burton" Humor - sehr gut gelungen! Tim Burton, dessen rabenschwarzen Grusel Humor wir schon von Filmen der Marke "Corpse Bride" kennen, hat mal wieder im Regiestuhl Patz genommen und eine grossartige (Realfilm) Gruselkomödie erschaffen:

Jonny "aber Sie haben von mir gehört" Depp krabbelt als (natürlich) untoter Vampir nach 200 Jahren aus der Kiste, in die ihn eine verschmähte Hexenfreundin versenkt hat ("die ersten 100 Jahre war ich ziemlich sauer auf Dich"). Er trifft in den 1970er Jahren auf das, was von seiner Familie übrig ist und fängt erstmal an aufzuräumen.

Aber ... da gibts ein Problem - jeder weiss es - Hexen altern nicht - no SPOILERS!

Das Aufeinandertreffen der verschiedenen "Zeitkulturen" erlaubt einige grossartig bösartige Anspielungen. Man denke nur an das Goldenen Mistoffelees "M". Was für eine Idee (und ich bin sicher, dass dies auch gut mit der Marketing Abteilung der entsprechenden Firma abgesprochen wurde).

Auch die Bettszene ist absolut grossartig und verdrängt meine bisherige Lieblingsszene aus "Drive Angry" von Platz 1 - der Film bleibt aber einigermassen jugendfrei.

http://www.youtube.com/watch?v=i8AL2qqcnyw&feature=player_detailpage

/* Spoilers RED ALERT */

Das Ende selber fand ich nicht wirklich originell - aber es funktioniert. Seine Freundin zwingt ihn nachzu zum "lebensverlängernden" Biss und wenn sie keine Silberkugel abbekommen haben, machen sie noch heute die Nacht unsicher. Zusammen mit "Frau Doktor" natürlich. Aber auch das sieht man eigentlich kommen.

Filmkritik: "Loft - Tödliche Affären" (2008)

Ein belgischer Film, der er in sich hat: Fünf Kumpel teilen sich ein Loft, um ungestört ihre Frauen hintergehen zu können. Es wird eine Leiche gefunden. Keine Spur deutet auf einen Einbruch hin. Es gibt nur fünf Schlüssel und somit fünf Verdächtige, die sehr ungern die Polizei rufen möchten.

Was jetzt beginnt ist ein gekonntes Verwirrspiel in das der Zuschauer durch den mehrfachen Wechsel der Zeitebenen sehr schnell hineingezogen wird. Ich liebe das grandiose Ende, das auch eine interessante moralische Frage aufwirft (mehr im Spoiler hinter dem Trailer).

Absolut zu empfehlender Thriller der Marke "wer wars?".

(es gibt mindestens einen Remake. Ich würde bei der 2008er Version bleiben).

http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=DJBHPQ-QG5k

/* Spoiler - ROTER Alarm */

Die - auf den ersten Blick - einfache Frage: "Wer ist ihr Mörder", wird auf den zweiten Blick viel komplizierter. Faktisch hat Chris sie getötet. Sie war ja trotz des Insulin Schocks noch am Leben. Oder sollte man so argumentieren, dass derjenige, der ursprünglich ihren Mord plante eigentlich die Hauptschuld auf sich geladen hat?

Ich frage einmal andersherum: wer ist denn komplett "unschuldig"? In diesem Film ist keiner der "Herren" irgendwie unschuldig. Nur lässt sich eben nicht alles juristisch verfolgen.

Serien Kritik: "Happy Endings"

Alles hat ein Ende: "Friends", "How i met your mother" und die Hochzeit von Alex und Dave bevor sie wirklich begonnen hat. So beginnt die erste Folge der Serie, die ich hier und heute als den Nachfolger von "How I met your mother" nominieren möchte. Sind wir doch ehrlich - diese Serie ("HIMYM") lief jetzt 7 Staffeln und die Charaktere sind verbraucht. Den Drehbuchautoren fällt nichts Neues mehr ein und sie kommen auf die (jede Serie) tötende Idee, etwas ändern zu müssen. Das heisst meistens "heiraten und/oder Kinder kriegen".

Die Serie konstituiert sich aus 6 Haupthandelnden (im Lebensalterabschnitt "30"). Die Rahmenhandlung (es folgen leichte Spoiler) bestimmen mehrere "Dauerthemen": Da sind Dave und Alex. Alex hat Dave kurz vor dem Ja-Wort verlassen. Aber so richtig lassen können sie nicht voneinander (siehe Rachel und Ross @ "Friends"). Auf der anderen Seite - der "Beziehungs"-Gegenpol - stehen Jane und Brad. Sie sind glücklich verheiratet (siehe Marshall und Lily @ "How I met your mother"). Kleiner Tipp: wenn die beiden (also Jane und Brad) anfangen, Kinder zu kriegen, wird die Serie am Ende sein.

Für eine gute Sitcom fehlern jetzt noch ein bis zwei Singles auf Dauersuche oder zumindest durchgeknallte Aussenseiter  ("Barneys" oder "Phoebes" quasi), die für Chaos und Bewegung sorgen. Hier sind es Max und Penny. Mit Max (der schwule Single-Freund von Dave und Brad) hat man eine weitere Dimension der Beziehungskomödie eingebaut. Penny dagegen wirkt - als dauerhaft "Boyfriend material" Suchende vom Sujet her eher etwas "abgelutscht".

Der Wortwitz (in der OV) ist grossartig. Die Charaktere machen Spass und sind hervorragend besetzt.

Nachdem die Serie wohl einige Zeit im Archiv lag und im April 2011 ausgestrahlt wurde, hat ABC inzwischen verkündet, eine zweite Staffel zu senden.

Der "offizielle" Trailer :

http://www.youtube.com/watch?v=jvZ8BcgWnUo&feature=player_detailpage

Guter Ausschnitt: "How to be a Hipster": Penny hat einen neuen Freund - leider ein Hipster. Penny bekommt von Max Nachhilfe im Punkto Kleidung und Lebenseinstellung.

http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=exTEep3OxMA

 

Edit: Season 2...

Die Serie verliert etwas. Die Autoren versuchen durch weghalsig abstrakten Unsinn zu punkten: "V-Neck Abhängigkeit" und "Frühjahresstreit" (die Sache mit dem "Bären") - das ist mir zu weit weg. Da hat vielleicht jemand zu viel Seinfeld gesehen. Bei Seinfeld wurde der Wahnsinn aber hauptsächlich mit der Figur des "Kramer" verbunden.

Die "normalen" Folgen der zweiten Staffel sind "anschaubar",

 

 

Filmkritik: "The Cold Light of day"

Ein neuer Bruce Willis! Jetzt mit weniger Bruce als sonst. Zurück zur Story: Will Shaws Familie verschwindet spurlos. Die örtliche Polizei will nicht helfen und es entspinnt sich eine Verschwörung.

Der Film ist ein ganz erträglicher Actionstreifen. Kurz musste ich an "Ronin" denken: "Denn was ist eigentlich in dem Koffer"? Aber die Autoverfolgungsjagden konnten definitiv nicht mit diesem (höchst empfehlenswerten Klassiker) mithalten.

Die Handlung hat mich zwischendurch verwirrt. Vielleicht bin ich schon zu deppert für diese Filme. Mehr in der Spoilerzone hinter dem Trailer.

Ich mochte Henry Cavill in dieser Rolle. Eigentlich kein schlechter Actionfilm. Weder die Handlung noch die Dialoge sind dämlich. Aber - sorry no SPOILERS.

Wer dieses Jahr schon alle Actionfilme gesehen hat, sollte ihn gucken. Wer noch Aufholbedarf hat, sollte sich in meiner "must see!" Kategorie bedienen. Dieser Film ist definitiv nur "ganz ok".

http://www.youtube.com/watch?v=8FGdETDP-eA&feature=player_detailpage

/* Spoiler Zone - meine Einwände */

Mutig. Herr Willis stirbt zuerst. Und das ist auch ein Problem. Man erwartet einen "Bruce Willis" Film und nicht einen Film mit "ein bisschen Bruce". Lasst Willis raus, wenn Ihr ihn nicht den ganzen Film über bezahlen könnt!

Totaler Quatsch: Das Ende. Da flitzen sie alle kreuz und quer durch die Stadt, durch Einbahnstrassen, Treppen runter usw usw. Und dann wird Frau Weaver plötzlich von hinten erschossen. Wo kamen die so schnell her? Keiner wusste, wo die wilde Jagd enden würde. Ein GPS Tracker hätte vielleicht noch als Ausrede herhalten können, wurde aber nicht erwähnt. Da hätte man noch lieber Bruce Willis aus einem Gullideckel auftauchen lassen und ihn mit dem Einzeiler "You won´t be back" (Copyright by me) den tödlichen Schuss abgeben lassen sollen.

Hoher Bullshit Faktor.

Der Rest der Handlung macht Sinn. Aber man muss drüber nachdenken. Und zwar eine Weile. Absolut falsche Zielgruppe. Das ist nicht "Bourne again".

Filmkritik: "Total Recall" (2012)

Gerade im Kino mitangehört:

Nein. Das ist nicht total unrealistisch, Schatz. Der Planet ist kaputt und es gibt eine Verbindung zwischen dem Engländer und "der Kolonie" auf der der Herr Farrell jetzt wohnt. Und die Verbindung geht durch den Erdmittelpunkt. Und in der Kolonie siehts aus wie bei einem "Bladerunner" Revival. Aber da wohnt auch die Frau Beckinsale - des ist die Frau vom Herr Farrell, der schlechte Träume hat und deshalb zu elektronischen Droge greifen will und ...- jetzt käme der Spoiler....

Klinken wir uns der Unterhaltung aus. "Bitte das Physikbuch an der Kasse abgeben" sollte im Vorspann stehen. Wenn wir uns aber an das Original erinnern... Wie war das mit den hervorquellenden Augen, die nachher wieder zurückwandern. Räusper.

Ich habe mich köstlich unterhalten. Der Film beginnt wie Bladrunner, leitet dann in "I-Robot" über und endet wie "Total Recall" - nur nicht ganz soooo kitschig.

Die Effekte würde ich auf 80% des heute Möglichen schätzen (die Tiefe wirkt nicht immer überzeugend). Der Sound ist sehr gut.

Die Mädels und Herr Farrell machen wirklich Spass: Kate darf von Dach zu Dach hüpfen (man könnte meinen, der Regisseur Len Wiseman hätte bei Underworld Regie geführt - verdammt - hat er ja !!!) und später darf sie sich auch noch mit Frau Biel schlagen (während Herr Farrell wieder nur einen "Androiden" abkriegt). Nach den ersten 20 Minuten beschleunigt der Film merklich und ab dann macht er nur noch Spass.

Schöner Popcorn und Bier Streifen! Technisch um Dimensionen besser als das Original. Spoiler hinter dem Trailer.

Trailer for Total Recall starring Colin Farrell and Kate Beckinsale. A factory worker begins to suspect that he's a spy and is unaware which side of the fight he's on. Subscribe http://bit.ly/yVtOkS Watch More of Our Shows! Game Of Thrones Season 3: http://bit.ly/Voaidd The Voice Season 4 http://bit.ly/11Fb8pe Oscars 2013 Videos: http://bit.ly/VIDLNR Spoiler Alert!


/* Spoiler - ROTER Alarm - alles nur ein Traum */

Das Ende dieses Films ist ja sehr eindeutig. Aber was ist jetzt wirklich passiert?

Nachdem er bei Rekall die Injektion gesetzt bekommen hat, wird ja sofort angehalten. Oder sollen wir das nur denken? Ist das der Trick, mit dem Rekall (die Firma) den Kunden nach dem Einschlafen in die "neue Wirklichkeit" überführt? Soll er denken, der "Recall" wurde abgebrochen? Dabei setzt an dieser Stelle schon die "neue Erinnerung ein"?

Wir spulen gedanklich weiter: Die Szene in der er im Erdgeschoss des Gebäudes mit dem Gedanken geimpft wird, dass dies alles doch nur Einbildung sein könnte: Sein Kumpel versucht ihn zu überreden, seine neue Freundin zu erschiessen. Wir sehen seine Frau Lori aufgelöst ängstlich vor der Tür stehen. Nachdem er sich nicht überreden lässt, wird Lori wird zur Rächerin und will ihn töten. Sie hat also nur gespielt und alles ist real ... oder? Ist das also der Beweis, dass die Handlung real ist? Nein. Die Argumentation greift nicht, da Lori (die liebende Frau in der realen Welt) durchaus aus der Projektion (der Traumwelt) verschwunden sein kann, nachdem er beschlossen hatte, in "seiner" Welt zu bleiben.

Spulen wir gedanklich nochmal an den Anfang zu Rekall zurück: Der Rekall Mensch bietet ihm einen "Traum" an, bei dem er als Geheimagent agieren würde - oder auf Wunsch auch als Doppelagent. Was für ein Zufall (?).

Für mich bleibt am Ende (gewollt) offen, was real ist und was nicht. Wenn ich absolut rational argumentieren müsste, würde ich mich für die "alles ist nur ein Traum" Variante entscheiden.

Edit (was mir später einfiel): Auch im Original gibt es einen Hinweis darauf, dass er immer noch in der "Matrix" steckt. Man sieht kurz, wie der "Verkäufer" ihm einen Traum anbietet und auf den Schirmen sieht man Bilder, die er später auch erlebt. Natürlich könnte man die Frage stellen, ob er schon am Anfang des Filmes im Recall "hängt", aber das können wir mangels Referenz nicht beantworten - würde allerdings die grausige Physik des "Falles" glattbügeln (siehe nächster Abschnitt).

Was mich wirklich störte ist die Szene, wo sie an der Aussenhaut der Kapsel rumklettern und sich keiner Gedanken macht, wie das alles funktionieren soll. Wenn da draussen Luft ist, sollte die Plattform stromlinienförmig sein; falls nicht, werden die da draussen ersticken. TOLL!

Jetzt muss ich doch was zur Physik sagen -  warum das alles physikalisch gesehen so unglaublich grausig ist: "Der Fall" - Die Erde hat einen Radius von so gut 6000 km. D.h. der Tunnel wäre so 12000 km lang (er geht nicht direkt durch den Kern - ja ich weiss). - Das Ding bewegt sich im freien Fall auf den Kern zu (an ihm vorbei - wie man in den Schaubildern sieht). Im freien Fall, sind alle Körper "schwerelos" (der Ausdruck ist falsch - man spürt einfach keine Erdanziehungskraft - wer schonmal in einem Freefall Tower sass, wird mir recht geben). - Würde keine Luftreibung wirken, würde das Dingens einfach durch den Mittelpunkt der Strecke durchsausen und dann am anderen Ende immer langsamer werden und stehen bleiben (Pendelbewegung).  Hier müsste eine spürbare Kraft wirken. Auf keinen Fall gibt es im "Kernbereich" eine schwerelose Zone und dann eine Gravitationsumkehr!

Die "Flugzeit" lässt sich übrigens nicht ganz so leicht überprüfen. Wenn das Transportmittel im luftleeren Raum beschleunigt wird, kann man 9,81m/s² als Kraft annehmen. Hier nähert man sich aber dem Erdmittelpunkt. Und somit gelten die normalen Formeln nicht (sie gehen von einer punktförmigen Masse im Mittelpunkt einer Kugel aus). Ich kann nur soviel sagen, dass die Grössenordnung der Reisedauer nicht unmöglich ist.

Wer es nicht glaubt. Die Kollegen von "Kopfball" haben dazu ein Gedankenexperiment gemacht.

Sollte das Gerät einen Antrieb haben, wären einige Probleme von oben beseitigt. Trotzdem müsste der Tunnel bei der Flugzeit luftleer sein und dann kann man nicht während der Fahrt "aussteigen"!

 

Filmkritik: "The Cabin in the Woods"

Endlich einmal ein überraschender intelligenter Horrorthriller! Das Drehbuch stammt neben Drew Goddard von Joss Whedon. Bekannt durch "Firefly", "The Avengers" und "Buffy".

Es ist schwer, den Inhalt wiederzugeben ohne Spoiler zu liefern.

Die Geschichte beginnt wie jede (leidlich bekannte) "Wrong Turn" Variante. Ein Haufen "Post Teenies" fährt in ein abgelegenes Waldstück. Natürlich ist eine Blondine dabei. Whedon spielt hier - wirklich zum Brüllen - mit den Klischees: In jedem (schlechten) Horrorfilm muss eine Blondine die Handlung verzieren. Ich liebe Joss Whedons Detailverliebtheit. Wir erfahren gleich am Anfang, dass Blondie sich gerade die Haare gefärbt hat. Wir atmen auf. Der Spass kann beginnen.

Dass wir uns nicht falsch verstehen. Der Film ist schon nicht wirklich was für Sissy Gucker. Es gibt auch keine Brüller Marke "Zombieland". Die (witzigen) Fiesheiten sind bösartig versteckt.

Gegenüber Totalfilm sagte Whedon sinngemäss: "Auf der einen Seite haben wir versucht herauszufinden, wie wir am meisten Spass haben könnten, auf der anderen haben wir kritisiert, was mir am meisten lieben und auch hassen an Horror Filmen".

Ich will jetzt wirklich nicht mehr verraten. Wer auf (wirklich) spannenden Horror mit intelligenter  Handlung (am Ende macht wirklich alles Sinn) und feiner Satire steht, guckt ihn Euch an!

http://www.youtube.com/watch?v=eXfc12BqFkc&feature=player_detailpage

/* Spoiler "roter Alarm" - wirklich nur weiterlesen, wer ihn schon gesehen hat */

Der running Gag, dass zuallererst die Blondine stirbt, wird hier wirklich genial ironisch umgesetzt. Mit einer Säge. Und habt Ihr es gemerkt: Der Direktor will Blondies nackten Oberkörper sehen. Der Direktor ist Sigourney Weaver. Was für ein grossartiger Cameo Auftritt. Wer sonst hätte hier besser gepasst (ausser vielleicht Morgan Freeman - der passt immer) anstelle der toughen Alien Jägerin, die auch schon Scifi Comedy Erfahrung mit sich bringt.

Die Erklärung der "Zermonie" liess mich grinsen. Quasi wurden an dieser Stelle "posthum" (pun intended) alle bisherigen Teenie Horror Filmchen erklärt: "Zuerst stirbt die Hure am Ende die Jungfrau".

Schön gemacht fand ich auch die Cube Referenz, die nahtlos in "Resident Evil" überführt. Was für eine Idee, einen "Purge System" Knopf zu drücken.

Das Ende ist die einzig konsequente Lösung. Leute, das ist kein Disney Film: Da ist nichts mehr zu retten. Das mit dem Opfer hat nicht geklappt... jetzt rauchen wir erstmal noch eine!

Filmkritik: "TED"

Man könnte glauben, jemand hatte den Ehrgeiz, den guten alten ALF auf FSK 18 aufzubohren und daraus einen Film für die heute Spätpubertierenden zu basteln. Es werden aber garantiert keine Katzen gequält. Ted ist ein Teddy, der lebendig wurde (bitte nicht darüber nachdenken). Er und sein Kumpel sind inwzischen erwachsen ... blabla bla ... und kämpfen sich jetzt durch eine erträglich lustige Beziehungskomödie.

Das Drehbuch an sich gibt nicht wirklich viel her. Den Nachweis kann jeder selbst erbringen: stellt Euch mal an Stelle von ted einen "normalen" Schauspieler vor. Das Resultat wäre eine der üblichen zotigen Sommerkomödien ("leg Dich quasi nicht mit Ted(dy) an") , die schon bei der Premiere im kleinsten Kinosaal versumpfen.

Komisches Moment entsteht vor allem aus der Knuddeligkeit des Teddies - da diese (die Knuddeligkeit)  im krassen Gegensatz zu seinen derben Sprüchen steht. Eine Variante der "Mann im Körper eines Kindes" oder "Frau im Körper eines Mannes" Komödien. Staubtrocken gut (zumindest in der englischen OV) kommen auch einige von Teds Kommentaren. "Wow! Das hat er jetzt nicht wirklich gesagt?". Diese Momente machen einiges wett.

Spätestens aber bei der "Schlägerei im Schalfzimmer" war ich etwas beleidigt. Selbst in der Logik dieses Filmes stellen sich da alle (Fell)Haare auf. Das geht einfach nicht. Die Szene trägt auch rein gar nichts zur Handlung bei. "Lieber Herr Drehbuchautor - weniger ist manchmal mehr!".

Ein haariges nettes Komödchen. Wers etwas derb mag, sollte als Alternative "Verrück nach Mary" in den Player werfen.

http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=EoIBz7lvBHw

/* Ende und Spoiler - "roter Alarm" */

Die Übersetzung des "Donnersongs" fand ich eher etwas peinlich. Ich würde die englische OV bevorzugen für das volle Erlebnis.

Nicht unerwähnt bleiben soll (wie Catherine Reitman in "Breaking it down" mal wieder sehr unterhaltsam darlegt) Giovanni Ribisi, der als wahnsinniger Entführer einfach nur Lust auf MEHR macht. Grossartig auch wie sich der Film dann am Ende selbst auf die Schippe nimmt - sinngemäss: "Er wurde wegen Entführung eines Teddybären verhaftet und dann freigelassen, weil es zu lächerlich klang".

Zu den Flash Gordon Referenzen: es sind zu viele. Viel zu viele. Die meisten aus der Zielgruppe werden den Film sowieso nicht kennen. Er er ist auch - hüstel - grottenschlecht.

Ich bin noch unschlüssig, ob das "Disney" Ende ("er ist tot Jim"... alles weint .. er blinzelt und ist doch nicht tot) phantasielos oder eine Hommage an die gerade genannten Tierfilme sein soll.

Filmkritik: "Alien Trespass"

Die guten  alten SciFi Filme der 60er Jahre wiederbeleben - kann das gut gehen? Der Film spielt bescheuert unterhaltsam mit den Klassikern. Alles passt. Da hat jemand "einfach" mit den Mitteln der 60er und der Kameratechnik von heute einen Film gedreht, der alten Scifi Klassikern nachempfunden ist.

Das genau ist aber auch das Problem. Es kommt nicht wirklich viel Neues ins Spiel. Wer die alten Filme kennt, wird gönnerisch grinsen. Das wars aber auch schon. Wer sich nicht erinnert, wird vielleicht über die "gute alte Zeit" lächeln. Mehr nicht.

Man muss den Aufwand bewundern, mit dem die amerikanische Kleinstadt dieser Epoche ins Detail nachgebildet wurde. Das kann ich aber auch im "History Channel" sehen.

Als Scifi Komödie bleibt der Film aber  eher unteres Mittelmass. Hier punktet alternativ "Galaxy Quest" um mehrere Grössenordnungen an Originalität. Oder "im Land der Raketenwürmer" - wenn es etwas trashiger sein darf.

http://www.youtube.com/watch?v=WsZVilANT9k&feature=player_detailpage

Filmkritik: "Der perfekte Mord" (1998)

Steven (Michael Douglas) und Emely (Gwyneth Paltrow) sind ein Paar. Allerdings möchte er sie töten. Aus zwei Gründen. Erstens betrügt sie ihn und zweitens braucht er Geld. Steven schmiedet einen beinahe (perfekten) Plan, seine Frau zu töten. Ich will hier nicht mehr Details verraten. Nein wirklich nicht.

Es macht wirklich Spass Michael Douglas bei der Durchführung seines perfiden Plans zuzusehen. Mir gefiel auch die Liebe zu Details in der Handlung der Konsistenz der Ereignisse (mehr im Spoiler hinter dem Trailer).

Der Trailer verrät leider mal wieder zu viel.

Ein toller Film. Punkt. Genauso empfohlen sei "Ein perfektes Verbrechen" (visuell ambitionierter) und "Mord nach Plan" (mit dem Bösewicht aus "Funny Games US").

http://www.youtube.com/watch?v=qu5Cqo-SzC4&feature=player_detailpage

/* Spoiler "gelber Alarm" */

Vielleicht könnt Ihr Euch an die Szene erinnern (ganz am Anfang): Sie sitzt beim Übersetzen und bemerkt, dass der Redner die gleiche Rede schonmal gehalten hat. Ihre Fähigkeit, Details zu erkennen und zu behalten wird am Schluss von Bedeutung sein.

/* Spoiler "roter Alarm" */

Schön eingefädelt waren die vielen "Mini Twists": wen (!) hat sie eigentlich umgebracht. Wie reisst Steve das Ruder wieder herum, nachdem der erste Plan gescheitert ist? Hier ist auch ein grosser Unterschied zum Film "Ein perfektes Verbrechen" (sehr empfehlenswert!): Der urpsrüngliche (!) Plan muss hier abgeändert werden.

Das Ende der Geschichte hat mir gefallen. Gerade weil es "recht" ruhig verläuft. Der untersuchende Detective wird sie mit ihrer (wahren) Story durchkommen lassen. Sie hatten ja vorher quasi schon gut miteinander kommuniziert. Wobei er signalisierte, dass ihm noch "Steine im Puzzle" fehlten. Die hat sie geliefert. Problem solved.

Am Ende scheitert Steve an zwei Variblen, die er nicht vorausgesehen hat: "Sein" Killer kommt nicht selbst und er legt der Schlüssel sofort zurück. Damit hat Steve nicht gerechnet.